Hamburg. Flüchtlinge sollen besser an den öffentlichen Nahverkehr angebunden werden. Bezirkspolitiker fordern Behörde zum Gespräch mit HVV auf.

Die Flüchtlingsunterkunft an der Schnackenburgallee soll besser an den öffentlichen Nahverkehr angebunden werden. Das fordert die Bezirksversammlung Altona. Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation solle das Gespräch mit dem HVV suchen, um die Busfahrzeiten zu erweitern.

Die Zentrale Erstaufnahme an der Schnackenburgallee, in der rund 1400 Flüchtlinge leben, hat seit Dezember vergangenen Jahres eine eigene Bushaltestelle und ist an die Linie 180 angeschlossen. Die Taktung der Busse sei jedoch nicht an die Bedürfnisse der Flüchtlinge angepasst. Daher haben SPD, CDU, Linke und Grüne in einem gemeinsamen Antrag deren Erweiterung gefordert. Die Busse der Linie 180 sollen demnach im Zuge eines Modellversuches zwischen Stellingen und Holstenstraße von 7 bis 21 Uhr im mindestens halbstündigen Takt fahren sowie am Wochenende stündlich.

HVV hält Taktung für ausreichend

Nach Angaben der HVV-Sprecherin Silke Seibel hat das Unternehmen die Taktung der Linie 180 erst zum 29. März erhöht, sodass die Busse nun am Wochenende zwischen 7 und 21 Uhr alle zwei Stunden fahren. Grundlage dafür sei eine Fahrgastzählung, die der HVV im Februar erhoben habe. "Demnach ist diese Taktung ausreichend, auch wenn wir das Thema weiter im Blick haben", sagt Seibel.

Die jüngste Änderung der Busfahrzeiten sind der Bezirksversammlung bekannt. Dass die Erhöhung der Taktung vom HVV vorgenommen worden sei, begrüße man ausdrücklich, sagte Ilona Schulz-Müller, flüchtlingspolitische Sprecherin und Mitglied des Vorstandes der SPD-Fraktion Altona. Jedoch halte man eine Erweiterung der Fahrtzeiten in den Abendstunden so wie am Wochenende für unverzichtbar für eine gute Integration der Flüchtlinge.

Betreiber der ZEA begrüßt Einsatz der Politiker

Die aktuellen Busfahrzeiten machten es, so die Fraktionen, unnötig kompliziert, beispielsweise Termine bei Behörden oder Ärzten insbesondere in den frühen Morgenstunden wahrzunehmen. Eine gelingende Integration setze auch eine ausreichende Infrastruktur voraus. Susanne Schwendtke, Sprecherin von "Fördern & Wohnen", Betreiber der ZEA, sagt: "Wir begrüßen die Bemühungen. Es ist natürlich in unserem Sinne, wenn die Bewohner der Einrichtung so mobil wie möglich sind."