Hamburg. Viele Einsätze gibt es weiterhin in Bahrenfeld und Wilhelmsburg

Die Zahl der Polizeieinsätze in Erstaufnahmeeinrichtungen in Hamburg ist im Februar 2016 im Vergleich zu den Vormonaten deutlich zurückgegangen. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Gladiator hervor. Danach musste die Polizei zu 215 Einsätzen in Zentralen Erstaufnahmen (ZEA)anrücken. Das sind 84 Einsätze weniger als noch im Januar. Die Zahl der eingesetzten Peterwagen betrug 590. Auch das ist ein deutlicher Rückgang. Im Januar waren noch 796 Streifenwagen zu Erstaufnahmen ausgerückt.

„Die Richtung ist richtig“, sagt Dennis Gladiator. „Mehr als 200 Einsätze sind aber immer noch eine große Herausforderung für die Polizei. Jetzt hat sich die Gesamtsituation in den Zentralen Erstaufnahmen etwas entspannt. Man wird abwarten müssen, ob das so bleibt.“

„Sorgenkinder“ der Einrichtungen bleiben weiter die Schnackenburgallee, die ZEA an der Kurt-A.-Körber-Chaussee und die Dratelnstraße. In den beiden Einrichtungen in Bahrenfeld und Wilhelmsburg hatte es im vergangenen Monat zudem auch Durchsuchungsaktionen ausschließlich durch das Landeskriminalamtes im Zusammenhang mit Straftaten gegeben. Problematisch erscheint besonders die Unterkunft Dratelnstraße. Dort nahm die Zahl der Polizeieinsätze gegen den Trend im Februar sogar im Vergleich zum Vormonat zu. 29-mal musste dort die Polizei anrücken. Im Januar hatte es 21 Polizeieinsätze der ZEA gegeben. Auch die Zahl der eingesetzten Peterwagen war mit 78 höher als im Vormonat (63). In den beiden anderen Einrichtungen waren die Einsatzzahlen signifikant zurückgegangen und auf den tiefsten Stand seit Herbst 2015 gefallen.

Ebenfalls positiv: Im Vergleich zu Oktober, dem Monat mit der höchsten Belastung für die Polizei im Zusammenhang mit Einsätzen in Erstaufnahmen, hat sich die Zahl der eingesetzten Streifenwagen nahezu halbiert. Die Zahl der Gesamteinsätze fiel von 366 auf 215. Einige der Einrichtungen sind ohnehin völlig unauffällig. Dazu gehören vor allem die kleinen ZEA in Krankenhäusern, die es in der Asklepios-Klinik Harburg, im ebenfalls im Bezirk Harburg liegenden Krankenhaus Mariahilf und im Amalie Sieveking-Krankenhaus gibt. In allen drei Einrichtungen kam die Polizei im vergangenen Monat überhaupt nicht zum Einsatz.

Wie sehr die Einsätze in den Erstaufnahmen die Polizei in Anspruch nehmen, zeigt die Langzeitübersicht. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate rückte die Polizei 1735-mal in den Einrichtungen an. Dabei wurden 4904 Streifenwagenbesatzungen eingesetzt. Dabei hatte es erstmals im vergangenen Oktober Einsatzzahlen im dreistelligen Bereich gegeben. In dem Monat waren allein 1169 Polizeiwagenbesatzungen dafür eingesetzt.