Hamburg. 4000 Besucher kamen am Sonntag zum Anti-Olympia-Fest in die Schanze. Nach der Veranstaltung formierte sich unangemeldeter Protest.
Beim traditionellen Schanzenfest in Hamburg haben am Sonntag Tausende Menschen friedlich zusammen gefeiert. Nach Angaben der Polizei kamen bis zum Abend mindestens 4000 Besucher zu der Feier rund um das linksautonome Kulturzentrum „Rote Flora“. Nach der Veranstaltung kam es jedoch zu Ausschreitungen.
Gegen 21.30 Uhr formierte sich eine Gruppe von 250 Menschen zu einem unangemeldeten Protestzug, teilte die Polizei am Montagmorgen mit. Mit Transparenten und Parolen protestierten sie gegen Olympische Spiele in Hamburg. Dabei zündeten sie auch Pyrotechnik. Teilnehmer der Demonstration zertrümmerten die Schaufensterscheiben von insgesamt fünf Geschäften im Schanzenviertel, so die Polizei. Noch vor Eintreffen der Einsatzkräfte löste sich die Gruppe jedoch auf. Die Höhe des entstandenen Schadens war zunächst unklar, Menschen wurden nicht verletzt.
Anti-Olympia-Schanzenfest 2015
In diesem Jahr stand das Fest ganz im Zeichen kreativer Proteste gegen Olympische Spiele in der Hansestadt. Das Motto lautete „No 2024 - Antiolympia goes Schanzenfest“. Nach Überzeugung der Organisatoren sollte Hamburg statt Geld für Sommerspiele 2024 auszugeben besser in bezahlbare Mieten und vernünftige Flüchtlingsunterkünfte investieren. Neben „antiolympischen“ Aktionen gab es auf der Feier wie immer auch Musik, Information, Essen, Trinken und einen Anwohner-Flohmarkt.
Im vergangenen Jahr hatten auf dem Schanzenfest rund 8000 Besucher friedlich zusammen gefeiert. In den Jahren zuvor hatte es jedoch immer wieder Ausschreitungen im Anschluss an die Feier gegeben. In diesem Jahr ging die Polizei jedoch vorher nach eigenen Angaben davon aus, dass es wie schon 2014 friedlich bleibt.