Hamburg. Bezirksamt will dazu das Schaugewächshaus verpachten. Ab 23. Juli gibt es an Wochenenden auch erste Eindrücke vom neuen Museum.
Ein neues Café und ein weiteres Museum – seit Langem schon gibt es Pläne, im Jenischpark in Othmarschen zwei neue Ziele für Besucher zu etablieren. Jetzt sind beide Vorhaben offenbar in greifbare Nähe gerückt. So hat der Bezirk Altona in dieser Woche ein offizielles „Interessenbekundungsverfahren“ auf dem Weg gebracht, um einen konkreten Betreiber für ein künftiges Parkcafé zu finden.
Standort sollen das alte Schaugewächshaus und eine ehemalige Dienstwohnung der Gartenbauabteilung sein. Beide Gebäude wurden bis 2008 vom Bezirksamt als Betriebsgebäude genutzt. So wie im 19. und 20. Jahrhundert dort schon Gärtner der Familie Jenisch arbeiteten, wie es in dem Begleittext der Ausschreibung heißt. Die Gebäude müssten instand gesetzt werden und sollen möglichst gastronomisch genutzt werden. Sie stehen derzeit teilweise leer, das so genannte Warmhaus ist aber noch öffentlich zugänglich. Ursprünglich stand an der Stelle bis 1953 einmal das „Palmenhaus“ des großen Parks, der immer noch als eine der schönsten, nach englischem Vorbild entworfenen Parkanlagen Norddeutschlands gilt. Die Landschaft hier am Elbhang oberhalb des Fähranlegers Teufelsbrück war von 1785 bis 1828 von dem Hamburger Kaufmann und Sozialreformer Caspar Voght als eine Art Kombination aus Landwirtschaft und Parkgarten gestaltet worden. Später befand sich der Südteil viele Jahrzehnte im Besitz der Familie Jenisch, die den Park als Sommersitz nutzte. 1927 wurde er von Altona gepachtet, 1937 schließlich von der Stadt Hamburg gekauft.
Ursprünglich sollte das neue Parkcafé zusammen mit einem kleinen, aber feinen Museum der Bargheer-Stiftung betrieben werden. Der Nachlass des Malers aus Blankenese (1901 bis 19 79) soll dort in anderen Gebäudeteilen der früheren Gartenbauabteilung ausgestellt werden. Diese Idee hatte sich 2010 bereits gegen die Pläne durchgesetzt, wonach dort eine private Architektur-Akademie gebaut werden könnte. Aber Entwürfe für einen fast 15 Meter hohen Glas-Stahl-Bau waren im Bezirk auf Protest gestoßen und die Behörden entschieden sich für die Museumsidee. Die Finanzierung war lange offen, zuletzt hatte der Bezirk Ende 2014 eine Frist bis zum September dieses Jahres gesetzt.
Inzwischen ist das Museumsprojekt auf gutem Wege, wie Dirk Justus von der Stiftung Bargheer-Museum sagt. Die Finanzierung sei so gut wie sicher. Schon jetzt werden dort Arbeiten des auf Finkenwerder geborenen Künstlers ausgestellt. Allerdings nur Reproduktionen, keine Originale. Bisher konnte man diesen Eindruck vom künftigen Museum nur auf Anmeldung sehen. Vom 23. Juli an soll das „virtuelle Bargheer-Museum“ nun an Wochenenden geöffnet werden. Infos zum Künstler: www.eduard.bargheer..de