Altona-Altstadt. Immer mehr Anmeldungen: Schulen platzen aus allen Nähten. Im Sommer 2016 startet das Angebot an der Struenseestraße in Altona-Altstadt.

Hamburg bekommt ein neues Gymnasium. In der Struenseestraße 20 in Altona-Altstadt, bislang einer der drei Standorte der Stadtteilschule (STS) am Hafen, wird zum Schuljahr 2016/17 das Gymnasium Struenseestraße eröffnet – als 61. Schule dieser Form in der Hansestadt. Mit der Neugründung sollen die beiden bestehenden Gymnasien im Bezirk, das Gymnasium Altona (Hohenzollernring) und das Gymnasium Allee (Max-Brauer-Straße), entlastet werden. „Beide Schulen sind absolut an ihren Kapazitätsgrenzen“, sagt Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde: „Die stetig wachsenden Schülerzahlen im Bereich Altona und die weiterhin hohe Anmeldequote an Gymnasien haben zur Folge, dass die Kapazitäten nicht mehr ausreichen.“

Gymnasium soll 19 Millionen Euro kosten

Die Anmeldungen für diese Schulform sind in ganz Hamburg für das kommende Schuljahr weiter hoch. 53,1 Prozent der jetzigen Viertklässler wollen vom Sommer an die fünfte Klasse eines Gymnasiums besuchen.

Für die neue Schule in Altona-Altstadt wird ein Teil der bestehenden Gebäude der Stadtteilschule mit derzeit 250 Schülern genutzt, um möglichst schnell beginnen zu können. Wesentliche Teile werden nach Angaben der Schulbehörde aber neu gebaut. Nach aktueller Planung sollen zwei Kreuzbauten und die sanierte Einfeldhalle bestehen bleiben. „Dadurch können wir schnell starten“, sagt Albrecht. Neu errichtet werden Fachräume, Verwaltung, Gemeinschaftsflächen, ein Schulgebäude für die Sekundarstufe II – insgesamt 7000 Quadratmeter, darin enthalten sind 500 Quadratmeter für die Ganztagsbetreuung. Außerdem bekommt die neue Schule eine neue Dreifeld-Sporthalle mit 2000 Quadratmetern Fläche. Sanierung und Neubau kosten 19 Millionen Euro.

Die ebenfalls in der Struenseestraße beheimatete „Ganztagsgrundschule an der Elbe“ ist von der Neugründung des Gymnasiums nicht betroffen, sondern bleibt bestehen. Die Stadtteilschule am Hafen wird künftig nur mehr zwei Standorte haben. Es habe sich für die Schulgemeinschaft als problematisch herausgestellt, auf drei Standorte verteilt zu sein, sagt Albrecht, „das hat sich auf die Anmeldezahlen ausgewirkt“. An den beiden Standorten in der Neustadt und auf St. Pauli sei genug Platz vorhanden, um alle Schüler unterzubringen.

Das neue Gymnasium Struensee-straße, über dessen endgültigen Namen später die Schulgemeinschaft entscheiden wird, soll vier Parallelklassen pro Jahrgang aufnehmen. Ein Gründungsdirektor oder eine -direktorin wird nach Angaben von Albrecht bis August 2015 benannt. Denn die Schüler und Eltern sollen sich bereits bei der kommenden Anmelderunde im Februar 2016 für die neue Schule anmelden können und die Gymnasien im Hamburger Westen entlasten.

Das Gymnasium Altona mit derzeit 940 Schülern könne nicht dauerhaft sechszügig arbeiten und habe sich dagegen entschieden, ausgebaut zu werden. 174 Schüler haben sich für das neue Schuljahr angemeldet. Das Gymnasium Allee mit 850 Schülern sei bereits fünfzügig und habe 141 Anmeldungen für fünfte Klassen. Die Schule werde ausgebaut und behelfe sich derzeit mit mobilen Klassenräumen.

Neugründung soll Hamburger Westen entlasten

Mit der Gymnasiumsgründung erhofft sich die Behörde, die „Westwanderung“ der Schüler in Altona zu beenden. „Wir schaffen eine Lösung in der Mitte“, sagt der Behördensprecher. Die Lage der neuen Schule in unmittelbarer Nähe zur S-Bahn-Station Königstraße sei ideal, weil sie dadurch sehr gut erreichbar sei. Das Einzugsgebiet reiche von Altona und St. Pauli bis zur Neustadt.

Großen Handlungsbedarf gibt es für die Schulbehörde auch in Eimsbüttel, dort platzen die Schulen aus allen Nähten. Das Helene-Lange-Gymnasium hat 925 Schüler, das Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer 908 und das Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium 979 Schüler. Ob die bestehenden Gymnasien erweitert werden oder ob ein weiteres gegründet wird, ist noch offen. „Aber da müssen wir was machen“, sagt Sprecher Albrecht, es gebe einen erhöhten Druck, weitere Kapazitäten zu schaffen.

Zuletzt war im Bezirk Eimsbüttel 2012 das Gymnasium Hoheluft gegründet worden, das inzwischen 250 Schüler hat und künftig vierzügig werden soll, sobald der Neubau, der den Altbau ergänzen wird, fertig ist. Als nächste Neugründung steht 2018/19 das Gymnasium HafenCity am Baakenhafen an.