Von heute an wird die Neuen Mitte Altona gebaut. Bürgermeister Olaf Scholz gab den offiziellen Startschuss für eins der größten Neubauprojekte der Stadt. Seit 2011 wurden 35.000 Baugenehmigungen erteilt.

Hamburg. Für Hamburgs größtes Städtebauprojekt nach der Hafencity ist der Weg geebnet: Am Dienstagnachmittag hat Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) gemeinsam mit Investoren offiziell die Bauarbeiten für die Neue Mitte Altona angestoßen. Beim ersten Spatenstich an der Harkortstraße verkündete er zudem einen neuen Erfolg des Wohnungsbauprogramms des Senats: „Seit 2011 sind in Hamburg über 35.000 Baugenehmigungen erteilt worden.“

1600 Wohnungen sollen von voraussichtlich Sommer nächsten Jahres an in einem ersten Bauabschnitt im Norden des Stadtteils entstehen. In dem Quartier wird es auch einen Park, ein neue Kita, Schulen, Gewerbe und Einzelhandel geben. Die geplanten Geschäfte werden vorwiegend in ehemaligen Güterhallen untergebracht, die unter Denkmalschutz stehen. Die Planungen laufen seit dem Jahr 2010. „Die Mitte Altona führt die drei benachbarten Viertel Ottensen, Altona-Nord und Bahrenfeld zusammen“, sagte die Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, Jutta Blankau.

Derzeit laufen die Bauvorbereitungen auf dem Gelände. Dazu gehören unter anderem Versorgungsleitungen für Wasser und Strom, die Kanalisation und Baustraßen – diese Arbeiten dürften bis Mitte nächsten Jahres dauern. Bis zum Frühsommer 2015 werden noch hochbauliche Wettbewerbe abgeschlossen. Danach wird auf den Architekturplänen sichtbar sein, welche Grundrisse und Fassaden die Bauten haben werden.

Der seit 2011 regierende SPD-Senat hat das Ziel, jedes Jahr 6000 neue Wohnungen zu schaffen. 2013 wurde das Ziel mit 6407 fertiggestellten Wohnungen übertroffen, das waren 2614 mehr als im Vorjahr.

Die geplanten Wohnungen auf dem Areal „Altona-Nord 26“ sollen ähnlich wie in der Nachbarschaft in Blockform mit maximal acht Geschossen gebaut werden. Ein Drittel der Wohnungen werden Sozialwohnungen, je ein weiteres Drittel zu mieten oder zu kaufen sein. Ein Fünftel der geplanten Geschossfläche geht an Baugemeinschaften. Das Herzstück zwischen den Wohnblöcken wird ein rund 2,7 Hektar großer Park mit Wasserflächen. Kinder können in einer neuen Kita mit rund 300 Plätzen untergebracht werden oder eine von zwei Schulen besuchen. Fahrradfahrer und Fußgänger sollen Vorrang vor Autos erhalten, so dass die künftigen Bewohner im Quartier auf eigene Autos möglichst verzichten, wie die Planer hoffen.

In einem zweiten Bauabschnitt werden weitere rund 3500 Wohnungen hinzukommen. Dazu muss aber die Deutsche Bahn erst noch ihren Fernbahnhof Altona verlagern. Gleise samt Bahnhof wandern rund zwei Kilometer weiter nach Norden, zur S-Bahnstation Diebsteich. In Altona bleiben aber der vorhandene S-Bahnanschluss und ein Busbahnhof bestehen. Der neue Bahnhof soll nach bisherigen Angaben 2023 in Betrieb gehen.