Dem Forschungszentrum Desy in Hamburg-Bahrenfeld stehen künftig zwei neue Hallen für Experimente zur Verfügung. Ab 2015 können Wissenschaftler dort Röntgenmessungen vornehmen.

Hamburg. Das Hamburger Forschungszentrum Desy (Deutsches Elektronen-Synchroton) in Bahrenfeld hat am Montag das Richtfest für zwei neue Experimentierhallen gefeiert. In den beiden Hallen sollen insgesamt zehn Messstationen von je 80 bis 100 Meter Länge für Experimente, sogenannte Strahlführungen, für den Teilchenbeschleuniger Petra III entstehen, sagte Desy-Sprecher Thomas Zoufal.

An diesen können Wissenschaftler ab Herbst 2015 Röntgenmessungen vornehmen. Die Kosten in Höhe von circa 80 Millionen Euro werden großteils durch die Helmholtz-Gesellschaft, das Bundesforschungsministerium, die Stadt Hamburg sowie Desy getragen. Ein Drittel der Kosten wird laut Zoufal von Kooperationspartnern übernommen.

„Mit den insgesamt zehn neuen Strahlführungen wird sich die Anziehungskraft für Spitzenforschung am Standort Hamburg noch weiter erhöhen, national und international“, sagte Beatrix Vierkorn-Rudolph, Vorsitzende des Stiftungsrats von Desy.

Der 2,3 Kilometer lange Teilchenbeschleuniger Petra III produziert hochintensive, stark gebündelte Röntgenblitze für eine Vielzahl physikalischer, biologischer und chemischer Experimente. In einer rund 300 Meter langen Experimentierhalle stehen bereits 14 Messstationen, die bis zu 30 Experimente ermöglichen. Mit dem Röntgenlicht können Forscher zum Beispiel innovative Solarzellen untersuchen oder fossile Dinosauriereier durchleuchten.