Die Entscheidung über den geplanten Verkauf des Zeise-Parkplatzes ist erstmal vertagt. Die Kritik an den Bebauungsplänen ist zuletzt immer größer geworden.
Hamburg. Die Kommission für Bodenordnung hat die Entscheidung über einen Verkauf des so genannten Zeise-Parkplatzes am Donnerstag vertagt. Jetzt soll der Grundstücksausschuss der Kommission über die künftige Nutzung des städtischen Grundstücks noch einmal gesondert beraten.
Noch gibt es gegen das geplante Projekt dort Bedenken in der Politik, hieß aus Kreisen der Kommission. Der angepeilte Verkauf zum Bau einen großen Bürokomplexes wird von der Finanzbehörde damit begründet, dass es sich bei der geplanten Unternehmens-Ansiedlung um einen „Wirtschaftsförderungsfall“ handele.
Wie berichtet, planen die Immobilienunternehmen Quantum und Procom dort ein Gebäude, in dem die weltweit agierende WPP-Gruppe seine zwölf Hamburger Unternehmen konzentrieren möchte. Hauptmieter wäre die Werbeagentur Scholz&Friends.
850 Arbeitsplätze sind im Gespräch. Allerdings Jobs, die bereits in Hamburg angesiedelt sind und daher nicht neu geschaffen werden – was oft Voraussetzung für einen Wirtschaftsförderungsfall gilt, die von der Stadt besonders unterstützt werden. Kritik gibt es in der Politik aber auch an dem Verfahren der Grundstücksvergabe. Denn ursprünglich hieß es bei Quantum und Procom, man wolle dort Sozialwohnungen bauen.
Eine Bürgerinitiative in Ottensen argumentiert ebenfalls gegen das Vorhaben. Argument: Der Stadtteil vertrage einen solchen großen Bürokomplex nicht, sondern brauche eher eine kleinteilige Unternehmenskultur.
Zuletzt hatten sich der Initiative auch prominente Hamburger wie der Regisseur Fatih Akin und die Schauspielerin Nina Petri angeschlossen. In einem Offenen Brief fordern sie WPP auf, sich von dem geplanten Bürobau zu distanzieren.