Das größte Hamburger Stadtteil- und Kulturfest entwickelt sich immer mehr zum Familienfest mit vielen Gratis-Angeboten. 400.000 Besucher kamen – trotz Starkregens und Deutschland-Spiel.
Zum Abschluss der Altonale rasten die tollkühnen Kinder in ihren sausenden Seifenkisten die Holzrampe in der Großen Bergstraße herunter und versuchten, auf der langen Geraden unter 10 Sekunden zu bleiben. Die Zuschauer standen entlang der Formel-I-ähnlichen Strohballen-Absicherung und jubelten den 40 behelmten Piloten zu. Beste Stimmung bei feinstem Wetter.
Gut 1000 Stände und mehr als 1000 Künstler auf 12 Bühnen waren beim 17-tägigen Kultur- und Stadtteilfest zu erleben. Insgesamt kamen gut 400.000 Besucher. In den letzten Jahren waren es allerdings 500.000. „Der schwere Regen und die WM am Freitag haben uns schon einige Besucher gekostet“ sagt Altonale-Geschäftsführer Manfred Pakusius, „aber wir können gut mit den 400.000 Besuchern leben.
In Altona wurden übrigens die Belgier Fußballweltmeister. Im Finale schlugen sie Brasilien mit 1:0, obwohl die Zauberer vom Zuckerberg unfassbar viele Torchancen hatten. Beim Street-Soccer-Turnier stellten die Kids die WM mit 16 Teams nach und ermittelten auf Asphalt in 2x10-Minuten-Matches ihren Sieger. „Wir sind ein Musik- und Familienfest geworden“, sagt Pakusius. „Wir haben überall im Altonale-Gebiet Räume zum Durchschnaufen geschaffen, wo die Kinder was zum Spielen finden und die Eltern entspannen können. Alle Angebote für Kinder sind gratis.“
Im alten Rathaus betonte Altona die Verbindung zu Dänemark. Mehr als 600 Besucher kamen am Sonnabend Abend zum „Copenhagen Calling“ in den Innenhof des Rathauses und lauschten den Klängen von The New Spring, The Migrant und Ice Cream Cathedral.
Vor 350 Jahren bekam das lange dänische Altona seine Stadtrechte, was im August gefeiert werden soll. Die Hymne für Altona wurde allerdings schon jetzt auf der Altonale ermittelt. 74 Einsendungen gab es, elf kamen in die nähere Auswahl, drei Altona-Lieder wurden vorgetragen und der Sieger per Lautstärkemessung ermittelt. Der Fünft-Klässler-Chor des Christianeums kam, sang und siegte nicht zuletzt wegen der hochfrequenten Stimmlage seiner Fans mit gemessenen 111 Dezibel. – Für den Beifall, nicht für den Gesang.