74 Musiker haben ein neues Lied für Altona eingeschickt. Erst sollten zehn Bewerber auftreten, dann doch nur drei. Jetzt will das Bezirksamt plötzlich noch zwei Ausnahmen machen.
Hamburg. Er darf nun doch auftreten - aber außer Konkurrenz. Gerhard von Harscher, 94 und Barpianist, hat bei dem Wettbewerb um die neue Altona-Hymne einen Vorschlag eingereicht. Dann bekam er eine Absage. Wie 71 andere auch: Denn statt der ursprünglich geplanten zehn Finalisten will das Bezirksamt Altona nur noch drei Favoriten auf der Altonale auftreten lassen.
Gerhard von Harscher beschwerte sich - und hatte Erfolg. Auf die Absage hin schrieb er Bezirksamtsleiterin Liane Melzer einen Brief, in dem er darauf hinwies, dass er seit 94 Jahren in dem Bezirk lebe und dass ein Auftritt die Krönung seines Lebens sei. Er machte den Vorschlag, noch außer Konkurrenz Bewerber auftreten zu lassen. Darauf reagierte Melzer - und lud von Harscher doch noch ein. „Wir fanden es beeindruckend, dass er schon 94 ist und wollten ihm insoweit entgegenkommen“, sagt Melzer. „Um die Bandbreite der Einsendungen zu betonen“ sollen nun von Harscher, und außerdem ein sehr junger Bewerber ebenfalls am 5. Juli auftreten - aber außer Konkurrenz. Zuvor soll das Publikum über die drei von der Fachjury ausgewählten Favoritensongs entscheiden. Von Harscher findet das unfair. Seine Managerin Helga Rosenau sagt: „Warum sollen wir außer Konkurrenz auftreten, was ist, wenn das Publikum doch unseren Beitrag am besten findet? Und warum dürfen nur zwei weitere Bewerber auftreten, und nicht wie anfangs behauptet, die besten zehn?“
Denn zu Beginn des Wettbewerbs hatte das Bezirksamt versprochen, dass sich die besten zehn Einsender einer neuen Hymne für Altona auf der Altonale dem Publikum präsentieren dürfen.
Mehr als 74 Einsendungen gab es, von Chören, Orchestern, Hobby- und Profibands, Kindern und Erwachsenen, von Orchestermusik bis zum Popsong. Doch nun hat das Bezirksamt das Vorgehen geändert: Weil es zu lang dauern würde, dürfen nur drei Bewerber auftreten.
Die Gewinner des Hymnen-Wettbewerbs erhalten ein Preisgeld von 1000 Euro. Die Kriterien, die der Altona-Hit erfüllen muss, sind: Die Hymne soll auf Deutsch verfasst, mitsingbar und rund zwei Minuten lang sein. Der Beitrag soll dann ein Teil der im August stattfindenden Feier zum 350. Stadtjubiläum sein.
Der Wettbewerb findet am 5. Juli um 15 Uhr auf dem Musikpavillon der Altonale (Platz der Republik) statt.