Ein Regenguss setzte den Grandplatz des Vereins komplett unter Wasser. Um Kunstrasen kämpft er bislang vergeblich. Nun sollen Aktien helfen.

Hamburg. Die Freude beim FC Teutonia 05 war groß. Die letzte Viertelstunde im Finale des 16. Mercado Cup gegen den TuS Osdorf machte den Sieg des Vereins aus Ottensen perfekt. Mit einem 4:2 ging der Gastgeber als Erstplatzierter aus dem Pokalturnier und knüpfte damit an seinen Sieg im Vorjahr an. Doch der Verein kämpft bereits seit längerer Zeit darum, einen eigenen Kunstrasenplatz zu bekommen, auf dem Spiele und Turniere wie der Mercado Cup künftig ausgetragen werden könnten. Für den Bau fehlen rund 400.000 Euro.

+++ Vorzeigeklub FC Teutonia 05 kämpft um Rasenplatz +++

Selbst der kurz nach Abpfiff einsetzende Platzregen hielt das Team des FC Teutonia 05 nicht davon ab, seinen Sieg gebührend zu feiern. Lediglich mit Trikothose und Schuhen bekleidet tanzten die Spieler in der Mitte des Grandplatzes zwischen Matsch und tiefen Pfützen um den Pokal herum. „Im Regen tanzt es sich besonders gut, unsere Mannschaft ist durch die Spiele während des Turniers sehr eng zusammengewachsen“, erklärte Kapitän Poyraz Akgül (26). Doch der Wolkenbruch war für die Mannschaft nicht nur ein willkommener Abschluss des letzten Turniertages, er zeigte auch das Dilemma, in dem sich der Verein derzeit befindet.

Nach jedem Regenguss muss der Verein den Fußballplatz bei der Kreuzkirche sperren. Knöchelhoch steht das Wasser am Finaltag neben dem Spielfeld, droht in die Kabinen zu laufen. Der Platz ist besteht nur noch aus rotem Matsch. „Auf einer Kunstrasenanlage lässt sich praktisch bei jedem Wetter spielen, zudem sinkt die Verletzungsgefahr für die Spieler“, sagt der Erste Vorsitzende des FC Teutonia 05 Diddo Ramm.

+++ FC Teutonia will Kunstrasen statt Grandplatz +++

Nachdem der Verein bereits seit Monaten auf die Unterstützung durch Senat und Bezirk hofft, schreitet er nun selbst zur Tat. „Ab Herbst werden wir 6.500 'Aktien' für den Umbau des Platzes zu jeweils 62 Euro das Stück anbieten“, erklärt Ramm. Jeder könne eine 'Aktie' erwerben, um den Verein zu unterstützen. „Jedes Kind im Stadtteil, das Fußball spielen will, kommt zu uns. Wir haben 23 Mannschaften, aber nur einen Grandplatz. Mit Kunstrasen haben wir viel bessere Möglichkeiten“, erklärt der Vereinsvorsitzende.

Damit der Verein künftige Turniere wie den Mercado Cup bei jedem Wetter auf Kunstrasen austragen kann, hofft er auf viele Unterstützer. Vereinsvorsitzender Ramm zeigt sich optimistisch: „Wer weiß, vielleicht kauft ja auch die Stadt die ein oder andere 'Aktie'.“