Die Frühschicht der Endo-Klinik in der Holstenstraße legte die Arbeit nieder. 500 Beschäftigte fordern eine Arbeitsplatz-Absicherung.

Hamburg. An der Hamburger Endo-Klinik in der Holstenstraße 2 wird gestreikt. Der Ausstand habe um 6 Uhr begonnen, bestätigte Ver.di-Gewerkschaftssekretär Michael Stock am Donnerstagmorgen. Bis zur Spätschicht sollte die Arbeit niedergelegt werden. Der Streik in Hamburg ist der erste in einer Reihe von Arbeitsniederlegungen, die Ver.di an den Damp-Kliniken plant . Die Endo-Klinik zählt ebenso zur Damp-Gruppe wie weitere Standorte in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, etwa Kiel und Stralsund. Am Freitag soll der Streik den Standort Kiel treffen.

Am Mittwoch war ein Gespräch zwischen Verdi und Helios ergebnislos geblieben und auf Montag vertagt worden. Die Gewerkschaft sei Helios "bis an die Schmerzgrenze entgegengekommen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Oliver Dilcher. Der Arbeitgeber wolle für viele Beschäftigte de facto eine Nullrunde festschreiben.

Jörg Reschke, Helios Regionalgeschäftsführer Nord-West, zeigte sich enttäuscht. Helios habe sein Angebot nochmals verbessert. Der Konzern fordert eine Deckelung der Lohnsteigerungen von 3,5 Prozent in diesem Jahr sowie der Zuwächse in 2013 bis zum Tarifniveau des öffentlichen Dienstes. Die Gewerkschaft will 7,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro monatlich, eine einheitliche Jahressonderzahlung sowie Arbeitsplatzsicherheit für Servicekräfte. Die mehr als 500 Beschäftigten der Endo-Klinik in Hamburg seien verunsichert, weil die Helios-Kliniken sich noch nicht klar zur Absicherung der Arbeitsplätze bekannt habe, sagte Ver.di-Gewerkschaftssekretär Michael Stock dem Abendblatt.

Bereits am 13. und 14. Juni hatten sich rund 120 Beschäftigte der Endo-Klinik - vor allem aus dem Bereich Pflege und Service - am Warnstreik beteiligt. In der Urabstimmung sprachen sich nach Angaben von Ver.di mehr als 86 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für unbefristete Streiks aus. Die Standorte der Damp-Kliniken (rund 5600 Beschäftigte) sollen jedoch nicht gleichzeitig, sondern nach und nach bestreikt werden.