Unbekannte haben in den vergangenen Wochen nach und nach alle sechs Schaufenster eingeschlagen. Das Motiv ist unklar, die Polizei ermittelt.

Hamburg. Der Winterschlussverkauf geht in die letzte Runde, und auch der Schuhladen Loveboots am Spritzenplatz wirbt mit Preisnachlässen. Allerdings muss man schon ziemlich genau hinschauen, um Schuhe und Taschen in der Auslage sehen zu können. Nachdem Unbekannte in den vergangenen Wochen nach und nach alle sechs Schaufenster eingeschlagen haben, sind sie mit dickem gelben Klebeband gesichert. „Wir sind nicht glücklich mit der Situation“, sagte Loveboots-Geschäftsführer Volker Méja, der weitere Geschäfte in Wandsbek und am Schulterblatt betreibt. Der Schaden betrage mehrere tausend Euro.

Das Motiv für die Sachbeschädigung ist unklar. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Loveboots selber ist mit einer Imagekampagne in die Offensive gegangen. An die großen Scheiben wurde eine Nachricht an die Ottenser geklebt, mit dem sich das Unternehmen für den „unschönen Zustand des Geschäfts“ entschuldigt und sich als junges Start-up in der Schuhbranche vorstellt. Der Laden in Ottensen war erst Anfang Dezember nach wochenlangem aufwendigen Umbau eröffnet worden.

Unmittelbar danach habe „die Anschlagsserie begonnen“, sagt der Loveboots-Chef. Die Mitarbeiter hätten auch Fäkalien auf dem Türgriff gefunden, die Schaufenster seien bepinkelt und beschmiert worden. Bis Herbst war in dem Eckladen in bester Geschäftslage ein türkischer Kiosk. Méja vermutet, dass die Sachbeschädigungen mit den „Vormietern in Verbindung stehen“. Sein Unternehmen habe mit dem Wechsel aber nichts zu tun, beteuert er. Die alten Verträge seien ausgelaufen, der Eigentümer habe sich nach einer Haussanierung für seinen Schuhladen entschieden. Nachdem der vorherige Mieter den Laden nicht verlassen wollte, habe es einen Rechtsstreit gegeben. In der Folge konnte Loveboots statt im September erst im Dezember einziehen.

Schon seit längerem wächst im Szene-Viertel Ottensen der Unmut gegen die zunehmende Zahl an Ketten und Filialläden. Trotz der schwierigen Situation will der Schuh-Unternehmer nicht aufgeben. „Die Scheiben werden zeitnah ersetzt“, kündigte er an. (mik)