Schnitzeljagd war gestern – heute gibt’s Geocaching. Die digitale Schatzsuche hat auch in Hamburg schon eine Menge Freunde.
Was das eigentlich ist? „Geocache“ ist eine Zusammensetzung aus dem Wort Geo, das aus dem Griechischen kommt und Erde bedeutet, und dem Wort Cache, das übersetzt so viel heißt wie geheimes Lager oder Versteck.
Zum Cachen braucht man ein Handy
Bei Geocaching handelt es sich um eine Art Schatzsuche oder Schnitzeljagd, aber bei der Suche benutzt man nicht etwa eine Schatzkarte, sondern das Internet und ein mobiles GPS-Gerät. Zum Beispiel ein Handy. Noch ein Wort, das man erklären muss: GPS steht für „Global Positioning System“ und ist ein Navigationssatellitensystem zur Positionsbestimmung. Hört sich alles erst einmal kompliziert an, oder? Ist es aber gar nicht. Jeder kann im Internet auf den Seiten der Geocacher die Koordinaten-Zahlen für versteckte Caches finden und dann auf die Suche gehen.
Im Logbuch muss der Fund dokumentiert werden
Mika aus Hamburg erinnert sich noch genau an seinen ersten Geocache. Gleich mehrere Kilometer ist er damals mit Schwester Nele und seinen Eltern durch den Schnee gestapft. Dann entdeckte er endlich einen kleinen Hügel. „Die Beschreibung lautete ,Auf dem Berg, unter dem Berg‘, also sind wird draufgeklettert, und unter einem kleinen Steinhaufen fanden wir dann eine Tupperdose“, erzählt der Zehnjährige. Darin befand sich unter anderem das Logbuch, in das sich die Kinder mit Namen und Datum eintragen mussten, um ihren Fund zu dokumentieren. „Das war sogar schon das vierte volle Logbuch!“, sagt Mika staunend. Kein Wunder, denn „Geocaching“ ist gerade sehr angesagt.
Taschenlampe, Handschuhe und Stift sind Hilfsmittel
Auch Mikas und Neles Eltern haben ein GPS-Gerät gekauft und dann im Internet nach Caches gesucht, die für Anfänger geeignet sind. „Hat das Gerät die richtige Position gefunden, piept es, und man muss im Umkreis von etwa zehn Metern suchen“, sagt Mika. Dann wird es erst so richtig knifflig, aber oft gibt es zusätzlich noch spezielle Hinweise, damit man zum Beispiel nicht auf dem Boden sucht, obwohl der Cash auf einem Baum versteckt ist. „Steine umdrehen, unter Büschen nachschauen – genau das macht mir am meisten Spaß“, sagt Mika. Auch wenn er erst in diesem Jahr unter die Geocacher gegangen ist, ist er längst Profi: „Es wäre gut, wenn man als Ausrüstung Handschuhe dabei hat, damit man auch zwischen Brennnesseln suchen kann.“ Von Vorteil sei auch eine kleine Taschenlampe, eine kleine Zange, falls sich der Behälter, in dem sich der Cache befindet, nicht gut öffnen lässt, und ein Stift, um sich ins Logbuch einzutragen. „Was zum Tauschen ist auch nicht schlecht“, sagt Mika.
Nicht-Geocacher werden Muggels genannt
„Das auf dem Berg war damals nämlich ein ,Tausch-Cache‘ – wir haben eine Gandalf-Karte mitgenommen und eine Murmel von Real da gelassen.“ Seine siebenjährige Schwester Nele erklärt noch etwas ganz Wichtiges: „Man muss aufpassen, dass keine Muggel in der Nähe sind, damit niemand den Cache mitnimmt.“ Während „Muggel“ bei Harry Potter die Nicht-Magier sind, werden hier alle Nicht-Geocacher so bezeichnet. Tatsächlich haben Nele und Mika einmal statt einer kleinen Box oder Filmdose bloß ein paar Ostereier gefunden. So etwas ist schon enttäuschend. Deshalb empfiehlt es sich, immer gleich die Koordinaten von zwei Caches dabei zu haben – dann sucht man einfach schnell den nächsten Schatz. Langweilig wird es nicht, denn mit der Zeit lässt sich auch der Schwierigkeitsgrad steigern – Schwierigkeit und Gelände werden mit Sternen bewertet von eins (sehr leicht) bis fünf (sehr schwer). Es gibt sogar Caches für Erwachsene, die an Orten versteckt sind, an die man nur mit Kletter- oder Taucherausrüstung gelangt!
Geocacher gibt es nicht nur in Hamburg
Das Tolle ist, dass man Geocaches nicht nur in Deutschland findet, sondern auf der ganzen Welt. „Wir wollen das bald auch im Urlaub machen“, sagt Mika. Und Nele könnte sich vorstellen, auf ihrem nächsten Geburtstag nach Geocaches zu stöbern. Der nächste Schritt wäre es, selbst einmal einen Schatz zu verstecken und die Daten im Internet zu veröffentlichen.