Hamburg. Genussexperte Gerd Rindchen empfiehlt dieses Restaurant auf St. Pauli – seit 30 Jahren glänzt es mit exzellentem Angebot.

Wer es im harten Gastronomie-Alltag über 30 Jahre lang beständig schafft, Höchstleistungen abzuliefern, dem gebührt Anerkennung. Das portugiesisch-indische Powerpaar María Manuela Santos Martins und Jaspal Singh verwöhnt seit Juli 1992 seine Gäste mit beglückender indischer Küche im Ashoka und wurde mehrfach als bester Orientale Hamburgs ausgezeichnet.

Gelegen an der etwas schrabbeligen Budapester Straße vis-à-vis dem Millerntor-Stadion zelebriert Chefkoch Jaspal in der gemütlichen Wohlfühl-Oase vorwiegend die nordindische, eher mildwürzige Mughlai-Küche. So ist denn auch das Chicken Bangalore mit frischem Gemüse in Kokosnuss-Curry-Sauce mit Ingwer, Chili, Basilikum Koriander und Cashewnüssen eines der Signature Dishes des Hauses (16,50 Euro).

Ashoka – perfekter Einstieg in die indische Küche

Aber vor die Hauptgänge haben die Genussgötter die indischen Brote und Vorspeisen gesetzt. Papadam, die knusprige Brotwaffel aus Linsenmehl mit Minzjoghurt und Chili-Tomatensauce ist Pflicht (Stück 1,40 Euro), das Tandoori Garlic Naan, warmes Weizenfladenbrot mit Ghee und Knoblauch (3,50 Euro) eigentlich auch.

Wenn Sie die Vorspeisen in ihrer Vielfalt erleben möchten greifen Sie flugs zur Mixed Starter-Platte für zwei (17,90 Euro), auf der sich Chicken Pakora, knusprige Onion Bhaji (Gebackene Zwiebelbällchen in Kichererbsenteig), die vielleicht köstlichsten Lamb Seekh Kebabs der Stadt und zartes Chicken Tikka aus dem Tandooriofen ein lustvolles Stelldichein geben, flankiert von drei aromatischen Chutneys und etwas knackigem Salat.

Üppige Auswahl an vegetarischen und veganen Speisen

Bestellen Sie sich zum Naschen unbedingt die pikanten Mixed Pickles (2,50 Euro) dazu! Verlockend ist auch die üppige Auswahl vegetarischer und veganer Gerichte, wie die grandios gewürzte Dal Soup mit roten Linsen und Kokosmilch (6,20 Euro), oder das Soya Kofta, fein abgeschmeckte Bällchen aus Gemüse und Cashewnüssen mit Currysauce, gehackten Mandeln und Pistazien (15,50 Euro).

Netterweise können Sie sich alle Gerichte mild, mittelscharf oder scharf individuell zubereiten lassen. So erfreute sich meine Frau beim letzten Besuch an den mittelscharfen, perfekt gegarten Riesengarnelen Jingha Green Masala mit fein gehacktem Spinat, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Chilis und Gewürzen (22 Euro), ich war völlig begeistert von meinem scharfen Lamb Buhna, zarten, saftigen Lammfleischwürfeln in Curry-Tomatensauce geschmort mit Zwiebeln, Koriander, Ingwer, Knoblauch und Chili (18,50 Euro). Und auch der zu Hauptgerichten gereichte Basmatireis deucht mich hier von besonderer Güte.

Falls Sie noch nie beim Inder waren: Dies ist der perfekte Einstieg!

So lässt es sich wahrhaft vortrefflich speisen, ob der Individualität aller Saucen und Würzungen werden Sie wahrscheinlich bei jedem Besuch etwas Neues entdecken.

Falls Sie noch nie beim Inder waren: Dies ist der perfekte Einstieg! Erfreulicherweise gibt es auch eine kleine, aber ordentliche Weinkarte: Der Pfälzer Riesling (0,2 l für 6,20 Euro) ist respektabel, die beiden veganen Vinho Verdes aus Manuelas Heimat, der Falco da Raza (Fl. 23 Euro) und der reinsortige, noch etwas komplexere Arinto (Fl. 25 Euro) harmonieren vorzüglich mit der Küche. Wer sich etwas Schönes gönnen möchte, greift zum besten Roten, dem geschmeidigen Aragonez Sao Miguel (Fl. 32 Euro).

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