Vom Fleisch allein wird niemand satt - deswegen schlägt unser Autor zwei besondere Salate vor, die mehr sind als bloße Beilagen.
Bringt ihr einen Salat mit und vielleicht eine Kleinigkeit zum Grillen?“ Die erste Einladung des Sommers steht an, was rede ich da, die gefühlt erste Einladung seit Jahren ist das. Zwölf Leute, alle im Garten, an der frischen Luft. Wir sind aus der Übung, was das Feiern angeht, muss ich mir selbst gestehen.
In den letzten Monaten haben wir immer zu Hause gegessen, nie mehr als die fünf Familienmitglieder am Tisch, oft waren wir sogar nur zu zweit. Das klingt wesentlich bedrückender als es war, denn auch das Weihnachtsfest hat in kleiner Familienrunde eine neue Qualität erhalten, die uns allen guttat. Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren ist manchmal eine Wohltat. Silvester zu zweit war sogar ein bisschen wie Urlaub, ohne Kater, aber mit langem Spaziergang am Neujahrstag.
Erstes Grillfest seit langem - kein Grillfeuer der Eitelkeiten
Nun sollte es wieder losgehen, Freunde, die man schon lange nicht gesehen hatte und vor allem nicht alle zusammen. Der Gastgeber will einen eigens neu angeschafften Mega-Grill einweihen. Die erbetene „Kleinigkeit zum Grillen“ ist wohl die Versicherungspolice der Gastgeberin. Falls die Hochrippe nicht klappt, soll die Stimmung nicht gleich kippen. Zugegeben, in einem Bekanntenkreis von „Foodies“ wird aus einem Fest mit Barbecue oft ein Wettbewerb um die beste Idee für Fisch oder das teuerste Fleisch oder die kreativste Marinade. Ein Grillfeuer der Eitelkeiten sozusagen.
Doch dieses Mal ist alles anders. Es gibt ein paar Würste und Gemüse zum Grillen, Salate und etwas Obstsalat. Der Gastgeber hat sich den neuen Grill doch nicht angeschafft. „Der alte tut‘s ja auch noch. Kam mir irgendwie überflüssig vor.“ Recht hat er, sagen alle. Und so geht ein wunderbarer Nachmittag in einen noch schöneren Abend über. Kein kulinarisches Kräftemessen, kein Prahlen mit einem Wagyu-Entrecote oder einer Magnumflasche Champagner.
Wir kennen uns zum Teil seit Jahren und sind dennoch anfangs etwas unbeholfen. Doch das löst sich, und man findet zueinander. Und redet. Wie bisher fast nie und hört zu. Es gab im vergangenen Jahr persönliche Verluste, Kündigungen, aber auch neue Perspektiven. Und bei allen scheint die Erkenntnis angekommen zu sein, dass das, was am meisten fehlte, genau das hier war. Ein Zusammensein. Da wird das Essen zur Nebensache. Aber gut schmecken muss es schon!
Party-Planung
Sobald Sie diese Salate zubereitet haben, sollten sie schnellstmöglich serviert werden. Wer sie zum Mitbringen einplant, bereitet besser alle Zutaten separat vor und mischt vor Ort an. So bleiben Gemüse knackig, und die Nudeln haben noch etwas Biss.
Wichtig ist nur kräftig abzuschmecken. Denn nach einer Stunde auf dem Büfett wird jeder Salat ein bisschen fad.
Rezept für Melonen-Feta-Salat mit Hähnchenspießen
Zutaten für ca. 8 Portionen
- 800 g Hähnchenbrustfilet
- 8 EL Sojasoße
- 2 TL Sambal Oelek
- 2 kg kernarme Wassermelone
- 4 Mini-Gurken
- 2 Römersalat-Herzen
- 200 g Salzmandeln
- 400 g Fetakäse
- ½ Bund Minze
- 8 EL Weißwein-Essig
- 1 EL mittelscharfer Senf
- Salz, Pfeffer
- 10 EL Öl
- Holzspieße
1. Fleisch in dünne, lange Streifen schneiden. Sojasoße und Sambal Oelek verrühren. Fleisch damit in einer Schüssel mischen und zugedeckt ca. 2 Stunden kalt stellen. Holzspieße wässern.
2. Melone vierteln. Einige Spalten abschneiden und beiseitestellen. Vom restlichen Fruchtfleisch die Schale entfernen und in Stücke schneiden. Gurken waschen und längs in dünne Streifen schneiden. Salat putzen, waschen und in Streifen schneiden. Mandeln grob hacken und Feta zerbröckeln. Minze waschen, trocken schütteln und fein hacken.
3. Essig, Senf, Salz und Pfeffer verquirlen, Öl in dünnem Strahl unterschlagen. Minze unterrühren. Alle Salatzutaten mit der Vinaigrette mischen und kalt stellen. Je zwei Fleischstreifen wellenförmig auf Spieße stecken. Über dem heißen Grill unter Wenden 5–7 Minuten grillen. Salat noch einmal abschmecken. Mit den Melonenspalten garniert servieren.
Zubereitungszeit ca. 30 Minuten (ohne Wartezeit)
Pro Portion: 37 g F, 41 g E, 24 g KH, ca. 590 kcal
Rezept für Farfalle-Caesar-Salat
Zutaten für ca. 8 Portionen
- 4 Knoblauchzehen
- 2 rote Zwiebeln
- 600 g Vollmilch-Joghurt
- 6-8 EL Zitronensaft
- 4 EL Ahornsirup
- 6 EL Öl
- 6 TL Worcestersoße
- 8 EL geriebener Parmesankäse
- 10 EL Milch
- 600 g Farfalle-Nudeln
- Salz
- 200 g junger Blattspinat
- Je 200 g gelbe + rote Kirschtomaten
- 200 g Frühstücksspeck (Bacon), in Scheiben
- Kerbel zum Garnieren
1. Für das Dressing Knoblauch und Zwiebeln schälen und fein würfeln. Joghurt, Zitronensaft, 4 EL Öl, Worcestersoße, Zwiebel, Knoblauch, Ahornsirup und 4 EL Parmesan verrühren. Mit Milch etwas flüssiger rühren und alles kräftig abschmecken.
2. Nudeln nach Packungsanweisung in kochendem Salzwasser garen. Spinat waschen, verlesen und abtropfen lassen. Tomaten waschen und halbieren. 2 EL Öl in einer Pfanne erhitzen. Speck darin knusprig auslassen. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
3. Nudeln abgießen, kalt abschrecken und abkühlen lassen. Nudeln mit Dressing, Spinat und Tomaten mischen. Mit 4 EL Parmesan bestreuen, Bacon darauf verteilen. Mit Kerbel garnieren.
Zubereitungszeit ca. 30 Minuten (ohne Wartezeit)
Pro Portion: 22 g F, 24 g E, 61 g KH, ca. 540 kcal