Hamburg. Sich den Spaziergang versüßen oder zum Feierabend belohnen? Gastronomen satteln um auf Büdchen und verbreiten auch Weihnachtsstimmung.

Überall in Hamburg werden zunehmend bunt geschmückte Stände und Büdchen vor Restaurants und Cafés aufgebaut. Hamburgs Gastronomen setzen im Corona-Lockdown nicht mehr nur auf den reinen Abhol- und Lieferservice. Sie bieten darin beispielsweise Glühwein, Erbsensuppe, Kaffee und Kuchen an. Damit der Abstecher zum Lieblingsrestaurant nicht zur Corona-Infektion führt, müssen sich Gastronomen und Kunden natürlich an Abstands- und Hygieneregeln halten.

Restaurants und Cafés setzen auf Stände und Buden im Freien

Solange der Stand auf der privaten Fläche des Restaurants oder des Cafés steht und die gastronomische Nutzung dort erlaubt ist, sei der Außer-Haus-Verkauf zulässig, sagt Sorina Weiland, Sprecherin des Bezirksamts Hamburg-Mitte. „Es muss jedoch sichergestellt werden, dass der Verzehr erst mit genügend räumlichem Abstand erfolgt und sich keine Ansammlungen bilden“, so die Behördensprecherin.

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Ähnlich sieht das die Polizei. „Falls Masken nicht getragen oder Abstände nicht eingehalten werden, können wir einschreiten“, sagt Polizeisprecher Rene Schönhardt. „Das ist aber bislang alles eher unproblematisch.“ Wer sich seinen Spaziergang versüßen oder zum Feierabend belohnen möchte, kann die Buden und Stände also unbesorgt aufsuchen und mit genügend Abstand schlemmen.

Das Abendblatt hat einige Tipps zusammengestellt

Am Wochenende durch den Altonaer Volkspark schlendern und Lust auf einen Kaffee und Kuchen? Das Bauernhaus an der Nansenstraße 82 hat einen einladenden Stand vor dem Haus aufgebaut. Wer einen Hund hat, kann dort auch selbst gebackene Hundekekse kaufen. Öffnungszeiten: Sonntag und Sonnabend: zehn bis 18 Uhr.

Der Quellenhof am Rande des Rodenbeker Quellentals setzt auch auf einen Stand vor dem geschlossenen Restaurant. Dort gibt es frisch gebackene Waffeln mit Puderzucker, Kaffee, Glühwein, Wildwurst, Backfisch im Brötchen und geräucherte Forellen. Öffnungszeiten: Freitag zwölf bis 18 Uhr. Sonnabend und Sonntag jeweils von zehn bis 18 Uhr.

Auch Alsterspaziergänger können sich zwischendurch mit warmen oder kalten Getränken stärken. Das Café Hansa Steg (Schöne Aussicht/Ecke Auguststraße) auf der Uhlenhorst direkt an der Alster gelegen, hat derzeit wegen Corona geschlossen – stellt aber an schönen Tagen einen großen Verkaufstisch an den Eingang. Dort gibt es das ganze Sortiment an Erfrischungen – von Cola über Aperol Spritz bis zu Glühwein.

Lara Pomaska vom La Pata Negra verkauft am Hofweg spanische Weine und Glühwein.
Lara Pomaska vom La Pata Negra verkauft am Hofweg spanische Weine und Glühwein. © MARCELO HERNANDEZ / FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Den bietet auch Gastronom Jimmy Campos ein paar Ecken weiter im La Pata Negra am Hofweg an. Das Tapas-Restaurant, das sonst insbesondere Schinken- und Käsespezialitäten zu gutem Wein serviert, hat umgestellt. Auf der Terrasse sind die Tische ab- und ein schwarzes Zelt aufgebaut. Hier gibt es neben Glühwein und Punsch auch Bockwurst mit Brot. Das stößt auf Resonanz: Wenn sich der Tag gen Feierabend neigt, stehen die Menschen im weiteren Umfeld in kleinen Zweier- oder Vierer-Grüppchen zusammen und nippen in kalter Luft am heißen Getränk. Öffnungszeiten: Freitag ab 16 Uhr, am Wochenende ab 14 Uhr.

Am Mühlenkamp in Winterhude haben gleich mehrere Bars Tische vor die Tür gestellt und verkaufen hier Getränke nun außer Haus, beispielsweise die Ratsherrn Bar Mühlenkamp .

In Eppendorf wärmt das Café Remy Hände und Herzen seiner Gäste. Inhaberin Eleni „Elli“ Lorentzou sieht sich in der Pflicht, „ein Stück Lebensfreude an ihre Gäste zu verteilen“. Die breite Fensterfront am Eppendorfer Weg 207 ist seit Anfang November geöffnet und wurde mit Tischen zur Theke umfunktioniert. Montags bis freitags ab neun Uhr und am Wochenende von zehn bis 18 Uhr lockt der Duft von „klassischem Glühwein“, so Lorentzou.

Auch in Barmbek haben einige Gas­tronomen ihr Angebot erweitert. Das LüttLiv setzt nun auf Winterromantik statt Wohnzimmerflair. Das Restaurant in der Zinnschmelze auf dem Gelände des Museums der Arbeit bietet seinen Gästen normalerweise Gerichte aus regionalen und saisonalen Produkten. Die Speisen müssen sich Gäste seit dem Lockdown zwar abholen oder liefern lassen, dafür wird nun hausgemachter Glühwein – optional mit Schuss – und Apfelpunsch an einem Stand in der Tür ausgeschenkt. „Das wird überraschend gut angenommen“, sagt Inhaber Enrico Guzy. Der Umwelt zuliebe werden die heißen Getränke nicht etwa im Pappbecher sondern im Keramikbecher serviert. Stand-Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch zwölf bis 17 Uhr, Donnerstag und Freitag zwölf bis 20.15 Uhr, Sonnabend und Sonntag 14 bis 20.15 Uhr.

In Hamm läutet das Café Auszeit am Montag die Weihnachtszeit ein. In dem gemütlichen Café am Horner Weg 68 gibt es dann gebrannte Mandeln, Marmelade und Glühwein in der Ein-Liter-Flasche oder im To-go-Becher. „Wir wollen vor allem den älteren Leuten hier im Wohngebiet ein bisschen Weihnachtsgefühl mitgeben“, sagt Geschäftsführer Sebastian Kröger.