Hamburg. Zwei Hamburger standen im Finale um die Sommelier Trophy. Einer arbeitet im Lakeside, das Köche von Mallorca einfliegen ließ.
Die besten Weinkenner gibt es in Hamburg – so zumindest lautet das Urteil der Sommelier-Union Deutschland, die alle zwei Jahre den besten Sommelier im Land kürt. Dieses Jahr standen gleich zwei Hamburger Weinkenner im Finale. Maximilian Wilm aus dem Kinfelts Kitchen & Wine in der HafenCity und Julian Schweighart aus dem Fontenay schafften es beide ins Finale der fünften Sommelier Trophy in Neustadt an der Weinstraße.
Der 31-jährige Wilm gewann letztlich das Kopf-an-Kopf-Rennen. Der gelernte Restaurantfachmann ist somit Nachfolger von Marc Almert, der die Sommelier Trophy vor zwei Jahren gewann. Zudem wurde Almert, der in Zürich arbeitet, dieses Jahr sogar Sommelier-Weltmeister. Auch für Maximilian Wilm ist der Titel das Ticket für die Europameisterschaft 2020 auf Zypern.
Sommelier Trophy – auch ein bisschen Glück gehört dazu
„Ich freue mich riesig, dieser Titel ist eine große Ehre für mich. Die letzten Wochen der Vorbereitung waren wirklich intensiv, weil das Themenspektrum unglaublich breit ist", sagte Wilm nach seinem Sieg und fügte hinzu: "Als Sommelier darf ich mich mit Wein genauso detailliert auseinandersetzen, wie mit Bier, Spirituosen oder Tee. Und genau diese Bandbreite wird im Rahmen des Wettbewerbs auch getestet. Deshalb gehört bei der Sommelier Trophy immer auch ein bisschen Glück dazu, weil du einfach nicht alles wissen kannst!“
Rund 300 Gäste verfolgten den circa dreistündigen Genuss-Marathon auf der Bühne der Neustädter Stadthalle. Auch in diesem Jahr hatte die zehnköpfige Jury unter der Führung von Frank Kämmer (Master Sommelier) einige knifflige Aufgaben für die Kontrahenten vorbereitet. Dazu gehörten zum Beispiel der korrekte Apéro-Service von Wein, Longdrinks und Bier sowie die Korrektur eines fehlerbehafteten Weinangebots.
The Fontenay lässt Köche von Mallorca einfliegen
Auch eine Blindverkostung mit schwarzen Gläsern, in denen fünf verschiedene Sakes gereicht wurden und die bestimmten Kategorien zugeordnet werden mussten, waren Teil des Wettbewerbs.
Der zweitplatzierte Julian Schweighart, bleibt dem Lakeside laut einer Sprecherin des Hotels The Fontenay erhalten. Das Restaurant hatte vorübergehend geschlossen und wurde am Freitag, 15. November, wieder geöffnet. Hintergrund war, dass Küchenchef Cornelius Speinle das Restaurant verlassen hatte. Damit verlor das Lakeside auch den Michelin-Stern, den Speinele für das Luxushotel erkocht hatte. Seit der Neueröffnung arbeiten sechs Köche aus dem Schwesternhotel Castell Son Claret auf Mallorca unter der Leitung von Küchenchef Pep Fortezza im Lakeside. Bis Ende Januar werden die Köche ein Acht-Gänge-Menü zubereiten, das sich durch seine spanischen Einflüsse auszeichne.
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