Bis heute kann ich die Geschehnisse des 5. Juni 1997 nicht vergessen. Ich spielte damals mit Hannover 96 bei Energie Cottbus um den Aufstieg in die...
Bis heute kann ich die Geschehnisse des 5. Juni 1997 nicht vergessen. Ich spielte damals mit Hannover 96 bei Energie Cottbus um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Und bei jeder Ballberührung von mir machten 20 000 Zuschauer lautstarke Affengeräusche. Nach dem Spiel ging ich an einem vielleicht sechsjährigen Jungen vorbei, der mir "Neger raus!" zurief.
Das alles ist lange her, und glücklicherweise hat sich mit den Jahren viel zum Besseren gewandelt. Während es früher zur Normalität gehörte, dass farbige Fußballer beschimpft wurden, ist es heute eher die Ausnahme. Leider kommen negative Vorfälle aber immer wieder vor. Man kann sich also noch nicht zurücklehnen.
Ich finde es gut, dass es immer wieder Aktionen gegen Rassismus seitens des Deutschen Fußball-Bundes gibt. Aber der DFB kann und muss mehr machen - besonders im Jugendbereich. Ein positives Beispiel ist für mich ausgerechnet Energie Cottbus. Nur vier Jahre nach den Vorfällen musste ich erneut im Stadion der Freundschaft spielen. Und diesmal hat die Bezeichnung des Stadions ihrem Namen alle Ehre gemacht. Die Fans waren wie ausgewechselt. Meine Aufforderung an alle Vereine mit ähnlichen Problemen: Bitte nachmachen!