Der Kult um das Kitsch-Kätzchen ist ungebrochen. Der Grund: Kinder und Eltern wetteifern um die Produkte mit dem japanischen Comic-Kopf.
Kitsch as Kitsch can – der „Hello Kitty“-Kult nimmt kein Ende, seitdem die japanische Firma Sanrio das Kätzchen 1976 (!) auf den Markt brachte. Das comicartige Tierchen mit den Blüten im linken Ohr entstand der Legende nach aus einer Inspiration von Lewis Carrolls Buch „Alice hinter den Spiegeln“ und wird seither in einer Produktpalette vertrieben, die ihresgleichen sucht: Vom Püppchen bis zum Portemonnaie, vom Geschirrtuch bis zum Computerzubehör, von Lebensmitteln bis zu Haushaltsgeräten.
Schlaue Menschen haben für das Phänomen und seinen ungebrochenen Erfolg auch gleich eine erklärende Wortschöpfung gefunden: „Hello Kitty“ ist ein Spielzeug für „kidults“. Will heißen: Die Figur ist nicht nur bei Kindern der Renner, sondern auch bei Erwachsenen, die mit dem Besitz ihre kindliche Freude und kindliche Verhaltensweisen bewusst befriedigen wollen.
Jetzt gibt es „Hello Kitty“ – für Kinder und ihre Eltern – auch als Seifenoper für die heimische Dusche; Badeschäume, die nach Erdbeerbonbonladen duften und als 3D-Figur den Wannenrand bevölkern dürfen.
Im Laufe des Jahres erscheinen sechs verschiedene „Hello Kitty“-Varianten, jeweils in limitierter Auflage von 11112 Stück (bitte fragen Sie nicht a) warum eine so hohe Auflage in der Presseinfo „limitiert“ genannt wird und b) warum ausgerechnet 11112 Stück – das ist entweder „Kitty“-insiderisch oder ein verworrener Marketing-Gag).
Zu Ostern erscheint „Hunny Bunny“ (ab April im Handel, siehe Fotos), zum Schulanfang im Juli „Kitty Cat“, zur Wies`n/Oktoberfest „Resi“; im Oktober folgt „Angel Kitty“, im November zu Weihnachten „Santa Baby“ und zum Jahreswechsel beglückt „Catwoman“ die Kinderseelen.
Mal schauen, welche Verkaufs-Purzelbäume das putzige Kindchenschema-Spielzeug hierzulande schlägt. Als 2000 in Singapurs McDonalds-Filialen „Hello Kitty“-Puppen angeboten wurden, kam es zu derartigen Tumulten und Randale, dass sich sogar Regierung und Parlament damit beschäftigen mussten.
300 ml Badeschaum kosten um 7,95 Euro – exklusiv bei „Douglas“ erhältlich.