Die geschönten Verbrauchsangaben der Autohersteller waren stets ein Ärgernis, das ein Autokäufer achselzuckend hingenommen hat. ...
... Punkte sammeln konnte ein Auto mit Prestige, PS und Höchstgeschwindigkeit, später auch mit Airbags, Brems- und Antischleuderhilfen. Aber mit niedrigem Spritverbrauch?
Das hat sich grundlegend geändert, seitdem der Spritpreis zwischenzeitlich die 1,60-Euro-Marke erreichte, Diesel mächtig aufholte und im Zuge der Klima-Diskussion auch der CO2-Ausstoß plötzlich eine wichtige Rolle spielt. Jetzt werden die Angaben durchaus ernst genommen - es geht um bares Geld - aber sie stimmen immer weniger.
Es geht nicht nur um das Geld der Autofahrer, das einen steigenden Anteil an den Haushaltseinkommen ausmacht, sondern - mit der Umstellung der Kfz-Steuer - auch um Steuergeld. Glaubt der deutsche Staat den Verbrauchs- und Emissionsangaben der Hersteller, die unter weitgehend unrealistischen Prüfbedingungen zustande kommen, verliert er Einnahmen in Millionenhöhe.
Es ist schon ein Armutszeugnis, dass ausgerechnet eine Umwelt-Organisation darauf aufmerksam machen muss, dass hier Kontrolle besser ist als Vertrauen. Bei Arbeitnehmern verschenkt der Staat ja auch nichts und hakt unbarmherzig nach. Steuererklärungen sind nur ein Beispiel von vielen.