Im derzeitigen Finanz- und Wirtschaftsumfeld ist der Einstieg eines zweiten Großaktionärs das Beste, was dem Daimler-Konzern passieren kann. ...
... Mercedes ist einer der wenigen Autohersteller, der - abgesehen vom Smart - nicht von der Abwrackprämie profitiert und einen Absatzeinbruch im Pkw- und im Lkw-Geschäft verkraften muss.
In der Pkw-Sparte ist er zudem zum Teil selbst verschuldet, da sich Mercedes erst spät dem Thema Umwelt und Verbrauch geöffnet hat - die Konkurrenten BMW und Audi sind da weiter. Es muss erst in den Köpfen der Kunden ankommen, dass es sich auch mit einer E-Klasse spritsparend fahren lässt. Und der Aktienkurs dümpelt so bedenklich tief dahin, dass der aktuelle Daimler-Börsenwert den Angriff eines feindlichen Investors nicht ausgeschlosssen erscheinen lässt.
Neun Prozent Anteil eines langfristig orientierten Investors wie der Investmentgesellschaft Aabar aus Abu Dhabi bieten - neben den vorhandenen sieben Prozent in kuwaitischer Hand - zwar noch keine Sicherheit, aber wenigstens ein beruhigendes Gefühl. Aber nur dann, wenn Daimler die zwei Milliarden Euro an Einnahmen in Zukunftsprojekte investiert: In weitere Verbrauchsminderung und den Durchbruch für die alltagstaugliche Batterie im Elektrobetrieb.