Attendorn. . Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bochum hat die Polizei am Donnerstag Geschäfts- und Privaträume in Attendorn durchsucht.

Nach Aussage von Oberstaatsanwalt Bernd Bieniossek sind dabei drei Personen festgenommen worden, einer befinde sich wieder auf freiem Fuß, zwei sitzen in Untersuchungshaft. Der Vorwurf lautet „Bankrott in Tateinheit mit Untreue.“

Nach unseren Informationen handelt es sich bei den Festgenommenen um Rüdiger Höffken, Christoph Hoffmann und Jörg Schütz. Hoffmann und Schütz sind die Geschäftsführer der ICW (International Car Wheeldesign) in Attendorn. Jörg Schütz wollte sich nicht zu den Vorwürfen äußern, sondern verwies auf Rechtsanwalt Rainer Brüssow in Köln. „Ich gehe davon aus“, so Brüssow auf Anfrage, „dass wir schon in Kürze alles klar stellen und deutlich machen können, dass die Staatsanwaltschaft nicht die richtigen Schlüsse zieht.“

„Schlüsse“ hat die Staatsanwaltschaft in Bochum jetzt offensichtlich in Bezug auf die Insolvenz der Firma RH Alurad gezogen. Am 16. Oktober 2008 hatte Rüdiger Höffken für die Firma RH Alurad Insolvenz beim Amtsgericht in Siegen angemeldet. Ebenfalls betroffen waren die zur Gruppe gehörende Gießerei in Polen und die Lackiererei in Ladenburg. Schlagzeilen hatte Höffken aber nicht erst durch die Insolvenz gemacht. Im August 2008 war er zu einer einjährigen Bewährungsstrafe wegen Steuerhinterziehung und einer Bewährungsauflage in Höhe von 150 000 Euro verurteilt worden.

Außerdem musste er den entstandenen Steuerschaden begleichen, der aber noch unter der Eine-Million-Euro-Grenze gelegen haben soll. Bundesweite Bekanntschaft erlangte der Attendorner , als er unter „Sonnenkönig“ Günter Eichberg zeitweise Schatzmeister von Schalke 04 wurde. Einen ganz persönlichen Lebenstraum erfüllte er sich, als er in der Karnevalssession 2005/06 Bauer des Kölner Dreigestirns war.