Menden. .

Eine der derzeit größten Industrie-Baustellen in Südwestfalen ist abgeschlossen – und damit auch eine riesige Privat-Investition: 40 Millionen Euro hat die auf Elektroinfrastruktur spezialisierte Mendener OBO Bettermann Unternehmensgruppe in ihr neues Kompetenzzentrum Metall gesteckt – die größte Einzelinvestition in der 100-jährigen Firmengeschichte.

Gestern wurde die neue 300 Meter lange und 100 breite Produktionshalle der Öffentlichkeit präsentiert. Und mit ihr auch die neue Feuerverzinkerei, die als die modernste in ganz Europa gilt. In Betrieb ist sie allerdings derzeit nicht: Vor einigen Wochen hatte es ein Feuer in der Filteranlage gegeben. Zwar wurde alles wieder repariert, die auf eine Jahrestonnage von 21 000 Tonnen Stahl ausgelegte Feuerverzinkerei wäre eigentlich wieder einsatzbereit. Doch es laufen noch Untersuchungen und Probeläufe, um ein Feuer künftig auszuschließen.

Aufträge musste OBO Betterman aber nicht absagen, bislang sei es durch Verlagerungen in das OBO-Werk in Ungarn und zu befreundeten Firmen in Norddeutschland auch noch zu keinen Verzögerungen gekommen, so OBO-Geschäftsführer Andreas Bettermann. Der zog gestern ohnehin ein sehr positives Fazit: Es habe sich gelohnt, antizyklisch zu investieren. Trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise habe man im Jahr 2008 an den Expansionsplänen festgehalten. „Jetzt haben wir wieder einen Jahresumsatz von fast 40 Millionen Euro erreicht, und 2011 wird vermutlich das beste Jahr in der Firmengeschichte werden“, so Bettermann.

Die Investition in das neue Metall-Kompentenzzentrum sei dafür ein entscheidender Schritt, da Produktionsabläufe nun viel effektiver seien: Was früher zwei bis drei Wochen gedauert habe, könne heute innerhalb weniger Tage erledigt werden.

Pro Jahr werden in dem neuen Mendener Werk 15 Millionen Meter Kabeltragsysteme gefertigt – das entspricht einer Strecke von Kanada bis Indonesien.