Hagen. Am 19. März treffen sich wieder mehrere hundert Sänger in der Stadthalle Hagen, um ein großes Chorwerk an einem einzigen Tag einzustudieren und öffentlich aufzuführen.

Am Anfang stand ein skeptisch beäugtes Experiment. Heute ist daraus eine geliebte Institution geworden: das Scratch-Projekt des Philharmonischen Orchesters Hagen. Am 19. März treffen sich wieder mehrere hundert Sänger in der Stadthalle Hagen, um ein großes Chorwerk an einem einzigen Tag einzustudieren und öffentlich aufzuführen.

Die Cäcilien-Messe von Charles Gounod steht in diesem Jahr auf dem Programm „Das ist ein Stück, das sich sehr gut singt“, schwärmt Generalmusikdirektor Florian Ludwig. „Es ist gar nicht so einfach, Werke zu finden, die Spaß machen, bekannt genug sind, damit viele mitsingen können und die für die Stimmen auch gut liegen. Bei Gounod stimmt alles.“

Scratch ist über England und Holland nach Hagen gekommen. Die Idee dahinter lautet: Begeisterte Chorsänger treffen sich, um gemeinsam ein Werk zu proben und in einem öffentlichen Konzert zu singen, und das an einem einzigen Tag. Seit fünf Jahren lockt dieses Angebot jährlich mehrere hundert Sängerinnen und Sänger aus der ganzen Region und weit darüber hinaus nach Hagen. Denn Scratch bietet nicht nur die Möglichkeit, interessante Mitstreiter kennenzulernen, sondern viele Soprane, Alte, Tenöre und Bässe genießen es zudem, einmal gemeinsam mit einem Profi-Orchester, bekannten Solisten und einem renommierten Dirigenten zusammen zu arbeiten.

Rund 300 Teilnehmer haben sich bisher für Scratch 2011 angemeldet. Sie kommen aus Hagen, Herdecke, Wetter, Iserlohn, Menden, Meschede, Olsberg und Winterberg. Sie kommen aus Dortmund, Bonn, Hilden, Kirchzarten, Ibbenbühren, Havixbeck, Göttingen, Waldshut, Erfurt und sogar Zürich. Die auswärtigen Besucher genießen es, ein ganzes Scratch-Wochenende in Hagen zu verbringen, denn bereits am Freitag, 18. März, wird um 19 Uhr eine Vorprobe angeboten.

Allerdings: Nur 50 der 300 Teilnehmer sind Männer. „Das sind mehr Herren als beim letzten Mal, aber von Gleichberechtigung kann noch keine Rede sein“, konstatiert Generalmusikdirektor Florian Ludwig. Der GMD möchte allen Sängern und Gesangvereinen in der Region Mut machen, bei Gounods Cäcilien-Messe mitzuwirken. Der Lohn ist nicht nur musikalischer Natur, das verspricht Ludwig, selbst in der Chorszene groß geworden und leidenschaftlicher Sänger, augenzwinkernd. „Ich fände es gut, wenn mehr Tenöre und Bässe den Mut hätten, sich in den Scratch-Chor zu stellen. Das ist die beste Möglichkeit, gerade für junge Männer, sich das alles anzuschauen und zu sehen, was die Frauen so treiben.“

Jeder Teilnehmer erhält die Noten bei der Anmeldung. Zur Vorbereitung gibt es auf der Internet-Seite des Theaters Hagen Lerndateien zum herunterladen. So kann jeder seine eigene Stimme üben.

Das Scratch-Projekt ist aber auch für nichtsingende Musikfreunde ein Ereignis. Denn um 18 Uhr wird am 19. März die Cäcilien-Messe vom Scratch-Chor 2011 und den Philharmonikern in der Stadthalle Hagen in einem öffentlichen Konzert aufgeführt.

Scratch-Projekt 2011: Samstag, 19. März, Stadthalle Hagen. Informationen: 02331 / 2073257 und www.theater.hagen.de