Willingen. . Ein Handballer auf Abwegen: Florian Kehrmann übernahm in Willingen eine wahrlich tragende Rolle und sprach sich für Heiner Brand aus.

Als frisch gebackener Handball-Weltmeister kam er 2007 zum Skispringen nach Willingen – und verlor sein Herz an den Ort am Rande des Sauerlandes. Vier Jahre später nun übernahm Florian Kehrmann eine wahrhaft tragende Rolle während der offiziellen Eröffnung.

Vor dem diesjährigen Team-Springen raste der Handballer des TBV Lemgo mit der Fahne des gastgebenden SC Willingen auf Ski ins Tal und ließ sich von den mehreren Tausend Fans im Auslauf feiern. „Ein einmaliges Erlebnis“, sagte Kehrmann freudestrahlend, nachdem er zahlreiche Autogrammwünsche abgearbeitet hatte.

Wieso ausgerechnet einem Handballer, wenngleich einem ehemaligen Nationalspieler, diese Ehre zuteil kam? „2007 durfte ich oben auf dem Bakken Platz nehmen“, erzählte Kehrmann, „und da habe ich gesagt, dass ich für jeden Spaß zu haben bin.“

Freudenfest in Willingen

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Aus Spaß wurde nun Ernst. „Es kostet schon Überwindung, den Hang hinunter zu fahren“, sagte er. Einen Sprung schloss der Lemgoer, der gemeinsam mit den Mannschaftskameraden Sebastian Schneider und Carsten Lichtlein in Willingen weilte, aus. „Das haben wir nach dem Probelauf abgeblasen“, erzählte der angehende Skilehrer lachend. „Und vermutlich hätten sich die Jungs jetzt auch mehr gefreut, wenn ich im Schnee gelandet wäre.“

Votum pro Heiner Brand

Weniger lustig empfand der Weltmeister von 2007 allerdings den Auftritt der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der WM in Schweden. „Der elfte Platz gibt nicht die Stärke Deutschlands wieder. Aber wir müssen das abhaken und nach vorne schauen“, sagte Kehrmann ernst. Denn: „Über die Europameisterschaft müssen wir uns für Olympia qualifizieren. Deutschland gehört zu großen Turnieren.“

Eine Meinung besitzt der Linkshänder des TBV auch zur Debatte um Bundestrainer Heiner Brand: „Ich hoffe für den deutschen Handball, dass er nicht aufhört.“