(rd) Der andauernde Regen hat die Pegel vieler Bäche und Flüsse in NRW weiter steigen lassen. An der Ruhr seien bereits fast wieder die Wasserstände des Hochwassers vom vergangenen Wochenende erreicht, hieß es bei der Talsperrenleitzentrale des Ruhrverbands.

Die Hochwassermeldegrenzen sind flächendeckend überschritten. Schlimmeres verhinderten bislang die Talsperren, die allein seit Donnerstag zwölf Millionen Kubikmeter Wasser zurückhalten.

Bis die Pegel auch an Rhein und Ruhr nach der Hochwasserwelle wieder sinken, dauert es den Prognosen zufolge noch mindestens bis Sonntag. Dramatisch wird die Lage trotz der steigenden Pegel doch auch dort wohl nicht werden. So rechnet der Hochwasserwarndienst der Bezirksregierung Arnsberg zumindest für die Ruhr und ihre Nebenflüsse mit einer „moderaten“ weiteren Entwicklung, wie Günter Hecker sagte.

Als Grund nannte er den nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Essen ­nachlassenden Regen. Zwar sollte in der Nacht zu Samstag ein weiteres Regengebiet über Nordrhein-Westfalen hinwegziehen, wie Meteorologe ­Wolfgang Reiff sagte. Dieses bringe jedoch im Flachland nur noch ­Regenmengen von bis zu fünf Litern pro Quadratmeter. In der Eifel, im Bergischen Land und im Sauerland könne es auch noch einmal 15 Liter ­Niederschlag pro Quadrat­meter geben. Am Wochenende allerdings werde es weitgehend trocken bleiben.

Gestern war vielerorts in Südwestfalen die Feuerwehr im Einsatz, die Keller leer pumpte oder vorsorglich Sandsäcke füllte. Zudem wurden einige überflutete Straßen gesperrt, wie zum Beispiel der Lenninghauser Weg in Iserlohn.

Seine kritische Marke ­überschritten hat das Hochwasser der Ruhr in Arnsberg. Die Pegel in Oeventrop (3,26 Meter) und Bachum (fast 3,80 Meter) lagen fast 20 Zenti­meter über den bisherigen Höchstständen in der ver­gangenen Woche. Dennoch: Behördenvertreter waren sich gestern in der Einschätzung einig, dass die Renaturierung der Ruhr die Hoch­wasser- Gefahr in den Arnsberger Stadtgebieten verringert hat.