Meschede. .

Der angeschlagene Autozulieferer Honsel kommt nicht zur Ruhe. Nur ein Jahr nach seinem Amtsantritt in Meschede wirft Vorstandschef Peter Harbig schon wieder das Handtuch.

Der frühere Karmann-Chef sei „nach der heutigen außerordentlichen Aufsichtsratssitzung in gegenseitigem Einvernehmen aus dem Vorstand ausgeschieden“, teilte Honsel ohne weitere Angaben mit. Auch Unternehmenssprecherin Maria Lahaye-Geusen äußerte sich auf Nachfrage nicht zu den näheren Umständen. Harbig hatte erst im vorigen September die Nachfolge von Heinz Pfannschmidt angetreten.

Das Steuer bei Honsel übernehmen nun die drei verbliebenen Vorstände gemeinsam: Finanzchef Stefan Eck (41), der neue Produktionschef Luigi Mattina (43) und Arbeitsdirektor Thomas Cramer (49) teilen sich künftig die Aufgabe bei Honsel in einer, so Lahaye-Geusen, „nach wie vor sehr herausfordernden Situation“. Zwar profitiere auch Honsel von der guten Autokonjunktur, der Umsatz sei wieder stark gestiegen und zum Teil würden nach monatelanger Kurzarbeit nun sogar wieder Leiharbeiter eingesetzt. Aber offenbar lässt die Ertragslage weiter zu wünschen übrig. „Der Restrukturierungsbedarf ist nicht vom Tisch. Wir müssen schauen, wie wir operativ besser werden“, sagte Lahaye-Geusen. Und so will Honsel weiter an der Kostenschraube drehen - auch beim Personal. Ziel ist die Einführung der 40-Stunden-Woche. Heißt: fünf Stunden Mehrarbeit ohne Lohnausgleich. Dazu seien demnächst Gespräche mit der IG Metall geplant, kündigte Lahaye-Geusen an.