Warstein.

Das hochsommerliche Biergarten-Wetter samt Public Viewing zur Fußball-WM hat der Warsteiner Brauerei im Juni ein zweistelliges Absatzplus beschert und die Halbjahres-Bilanz gerettet.

Mit einem leichten Minus von 1,3 Prozent entwickelte sich die Kernmarke Warsteiner nach Angaben der Brauerei besser als der deutsche Biermarkt insgesamt. Die gesamte Brauerei-Gruppe, zu der auch die Töchter Herforder, Paderborner, die Altbier-Brauerei Frankenheim, die König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg und die argentinische Brauerei Casa Isenbeck gehören, verbuchte in der ersten Jahreshälfte bundesweit einen Absatzrückgang von 1,6 Prozent, wie Warsteiner weiter berichtete. Inklusive Export und dem Auslandsgeschäft verkaufte die Brauerei 2,75 Millionen Hektoliter Bier und Mix-Getränke - und damit 2,7 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2009.

Damit setzte sich die seit Jahren anhaltende Absatzerosion bei Warsteiner zwar weiter fort - dies allerdings spürbar gebremst. Nach dem kalten, verregneten Frühjahr, das Deutschlands Brauern bis Ende Mai das Geschäft verdorben hatte, verbuchten die Sauerländer ihre begrenzten Einbußen als Erfolg: „Wir sind zufrieden, dass wir die Entwicklung unserer Brauereigruppe in diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld stabilisieren konnten“, erklärte Finanz-Geschäftsführer Stephan Fahrig. Auch der Export, der 2009 von der globalen Wirtschaftskrise noch merklich beeinträchtigt war, sei zwischen Januar und Juni 2010 wieder stabilisiert worden. Die Warsteiner Gruppe verkauft ihre Biere mittlerweile in weltweit mehr als 60 Ländern.

Ob sich der Markt trotz Wirtschaftskrise und Nichtraucherschutzgesetzen weiterhin erholen könne, bliebe allerdings abzuwarten, so Fahrig. Als „besorgniserregend“ bezeichnete er vor diesem Hintergrund den aktuellen Preiswettbewerb im so genannten Premiumsegment des deutschen Biermarktes.

Einen kräftigen Markterfolg verbuchte Warsteiner mit seinem neuen natürlichen Radler. Der Verzicht auf künstliche Geschmacks- und Aromastoffe ließ den Absatz nach Angaben der Brauerei um mehr als 20 Prozent wachsen. Auch mit seinem alkoholfreien Bier blieb Warsteiner mit einem „Absatzplus im einstelligen Bereich“ auf Wachstumskurs.