„Zehn Jahre Ruhe” hatte die ukrainische Ministerpräsidentin Timoschenko ihren Landsleuten und Europa versprochen, als nach einem zweiwöchigen totalen Lieferstopp der russisch-ukrainische Gasstreit im Januar dieses Jahres beigelegt war. Keine zehn Monate später ist es mit der Ruhe schon wieder vorbei

Das Problem: Die Ukraine ist - Folge der Finanzkrise - pleite. Russisches Gas kann das Land schlicht nicht bezahlen, den Vertrag vom Januar deshalb nicht einhalten.

Europa droht also wieder Ungemach. Deutschland weniger, weil es auch andere Lieferanten hat und volle Speicher; aber die Südosteuropäer erinnern sich noch schaudernd an den vergangenen kalten Winter. Neue Gas-Pipelines könnten erst Abhilfe schaffen. Langfristig helfen würde nur eine - europäisch koordinierte! - Energiepolitik, welche die Abhängigkeit von Gas-Importen aus Russland und Asien verringert. Doch die steht wohl erst dann auf der Tagesordnung, wenn die Russen den Gashahn tatsächlich wieder zudrehen.