Mainz. Anonymität und Diskretion sind überlebenswichtig. Minütlich riskieren sie Leib und Leben in ihrem Job für Krone und Vaterland. Sie sind Spooks (ZDF, 3. November, 23.30 Uhr) - Spione im Geheimdienst Ihrer Majestät.
Mit der mehrfach ausgezeichneten BBC-Serie hat das ZDF ein Juwel der spannenden Unterhaltung eingekauft. Mit inzwischen acht Staffeln ist „Spooks” eines der erfolgreichsten Serienformate in Großbritannien. Das ZDF strahlt nun die ersten 16 Folgen aus.
Spannende Wettläufe
Und die haben es in sich: Sir Harry Pearce (Peter Firth) ist Leiter der Sektion D beim Geheimdienst MI5. Mit seinem Team, geführt von Einsatzleiter Tom Quinn (Matthew Macfadyen) liefert er sich mit extremistischen Attentätern und gegnerischen Geheimdiensten spannungsgeladene Wettläufe gegen die Zeit.
Dabei ist das Sammeln sensibler Daten tägliches Geschäft. Aus kleinsten Informationsfetzen puzzlen die Spezialisten oft in letzter Sekunde den entscheidenden Hinweis zur Verhinderung eines geplanten Attentats zusammen. Zimperlich sind sie bei der Informationsbeschaffung nicht. Fast jedes Mittel ist recht, von der Verführung über handfeste Verhörmethoden.
Spionage ist eben ein knallhartes Geschäft. Das müssen auch die Mitarbeiter der Sektion D schmerzhaft erfahren. Bereits in der zweiten Folge wird ein Teammitglied nach verpatztem Einsatz von der Gegenseite umgebracht. Das ist eine Besonderheit von „Spooks”. Anders als bei „24”, wo Jack Bauer die unwahrscheinlichsten Aktionen unbeschadet übersteht, weiß man hier nie, ob der Protagonist den nächsten Einsatz überlebt. Niemand ist sicher! Dieses Konzept gibt den Autoren mehr gestalterischen Raum. Neben gut gemachter Action bietet „Spooks” mehrdimensionale Charaktere. Hier sind keine Superhelden am Werk, sondern Menschen mit Träumen, Wünschen, Problemen. Angreifbar, verletzlich, oft einsam.
Gut gemachte Action
Menschen, die jeden Tag den Spagat zwischen Geheimdiensttätigkeit und normalem Leben versuchen und oft scheitern. Vielleicht braucht es ein paar Folgen, bis man Harry, Tom, Malcolm, und Zoe ins Herz geschlossen hat. Die erste Episode hat leichte Ladehemmungen. Danach hat „Spooks” aber Suchtpotential mit Fingernagelkaueffekt.
Nur schade, dass das ZDF einen solchen Schatz auf einen so undankbaren Sendeplatz verbannt.