Hagen. Die WESTFALENPOST hat den renommierten Journalistenpreis des Bundes der Steuerzahler (BdSt) im Bereich Print gewonnen.

Preiswürdig war nach Ansicht der Jury die nachhaltige Berichterstattung des Ressortleiters Torsten Berninghaus über den Hagener Zinswetten-Skandal. „Durch die umfangreiche Recherche”, so begründet der Steuerzahlerbund NRW, „hat die WP dazu beigetragen, dass immer wieder neue Details ans Tageslicht kamen.” Preiswürdig sei vor allem, dass die Redaktion nicht locker gelassen und das Thema „trotz sicherlich vielfältig vorhandener Widerstände weiterverfolgt” habe.

Besondere Erwähnung fand die lesernahe Aufarbeitung des komplexen Themas. Durch die verständlichen Artikel habe die Öffentlichkeit einen Einblick bekommen in einen Handlungsbereich der Verwaltung, der sonst vielen Bürgern verschlossen geblieben wäre.

Torsten Berninghaus hatte den Hagener Fall sowohl im Lokalteil, als auch im Mantel der WESTFALENPOST mit einer Serie von Artikeln und Kommentaren beschrieben. Dabei ließ er keinen Zweifel daran, dass die Verantwortlichen dieses finanziellen Desasters in die Pflicht genommen werden müssen.

Längst ermittelt der Staatsanwalt in dem Fall, der parallel vor einem Zivilgericht verhandelt wurde und gerade in die nächste Instanz geht. Für unsere Zeitung ist der Skandal keinesfalls ausgestanden. Die Verluste von absehbar 50 Millionen Euro, die die Stadt bei einer Zinswette mit der Deutschen Bank verloren hat, sind ein Beispiel dafür, dass in einer Demokratie derartiges nicht geheim bleibt oder vertuscht werden kann. Im Auftrag der Leser werden wir weiter am Ball bleiben.

Die Jury entschied, dass der Preis geteilt wird. Denn auch die zur WAZ-Mediengruppe gehörende Westfälische Rundschau habe Anteil an der Aufklärung gehabt. Der Steuerzahlerbund betont, die befruchtende Arbeit konkurrierender Teams.

Torsten Berninghaus hatte vor Jahren für die Aufarbeitung des Hagener Stadtwerkeskandals einen Preis der Konrad-Adenauer-Stiftung gewonnen.