Stuttgart. Edzard Reuter, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG, ist in Stuttgart im Alter von 96 Jahren gestorben.

Ex-Daimler-Chef Edzard Reuter ist tot. Das teilte der Pressesprecher der Helga und Edzard Reuter-Stiftung mit. Er starb am 27. Oktober im Alter von 96 Jahren in Stuttgart.

Im Nachkriegs-Deutschland studierte Reuter erst Mathematik und Physik, anschließend Jura in Göttingen und Berlin. Nach verschiedenen leitenden Stationen bei der Universum Film AG und der Bertelsmann-Gruppe kam Reuter 1964 zur Daimler-Benz AG, wie es auf der Website des Automobilbauers heißt. Ab 1987 war er stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes, im September des gleichen Jahres bis Mai 1995 Vorsitzender des Vorstandes der Daimler-Benz AG.

Edzard Reuter: Tode des Ex-Daimler-Chef löst große Trauer aus

Er starb am 27. Oktober im Alter von 96 Jahren in Stuttgart. „Der Tod von Edzard Reuter erfüllt uns mit großer Trauer“, sagte Dr. Susanne Eisenmann, Kuratoriumsvorsitzende der Helga und Edzard Reuter-Stiftung.

Reuter war von 1987 bis 1995 Vorsitzender des Vorstands der Daimler-Benz AG. Unter ihm wurde die neue Zentrale in Stuttgart gebaut. Reuters Eltern flohen vor den Nazis in die Türkei. Er verbrachte seine Kindheit und Jugendzeit in Ankara und fühlte sich tief verbunden mit der Türkei. Reuter ist der Sohn des legendären Berliner Regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter. Seine Mutter arbeitete bei der Sozialdemokratischen Parteizeitung „Vorwärts“.

Unter der Ägide von Reuter erfolgte bei Daimler ein umfassender Konzernumbau: Er hatte die Idee eines „integrierten Technologie-Konzerns“, der zahlreiche Firmen und Unternehmen dazu kaufte. Einige Beobachter sagen, er sei der Zeit damit voraus gewesen. Andere beklagen eine Kapitalvernichtung.

Die gemeinnützige Helga und Edzard Reuter-Stiftung setzt sich für ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher ethnischer, religiöser oder kultureller Herkunft ein.

(dpa/fmg)