Berlin.. Elon Musk wütet gegen KI-Offensive von Apple – mit einer radikalen Drohung. Alles nur künstliche Aufregung? Was eine Expertin vermutet.
Bei der Künstlichen Intelligenz (KI) hielt sich Apple lange zurück. Andere IT-Riesen preschten vor, Google und Microsoft. Doch als Apple am Montagabend im kalifornischen Cupertino – gut 60 Kilometer von San Francisco entfernt – eine Partnerschaft mit OpenAI und deshalb eine Vielzahl von KI-unterstützten Neuerungen an seinen Geräten ankündigte, gerade an seinen Smartphones, kamen die Giftpfeile von einer ganz anderen Ecke.
Lesen Sie dazu: Apple startet KI-Offensive: Das können die neuen Funktionen
Regelrecht wütend reagierte Elon Musk, der X, die Autohersteller Tesla und das Weltraumunternehmen SpaceX leitet und mit seiner Firma xAI eine eigene KI entwickeln lässt. Was den Milliardär so erbost, ist der aus seiner Sicht fahrlässige Kontrollverlust. Apple könne bei ChatGPT nicht Sicherheit und Privatsphäre garantieren. Es habe keine Ahnung, „was tatsächlich passiert, wenn sie Ihre Daten an OpenAI übergeben.“ Es sei absurd, dass Apple nicht selbst KI entwickle.
iPhones oder Macs müssen draußen bleiben
Musk befürchtet Sicherheitslecks und machte auf X eine drastische Ansage, zumindest für seine Mitarbeiter. „Wenn Apple OpenAI auf Betriebssystemebene integriert, werden Apple-Geräte in meinen Unternehmen verboten“, sagte er.
Gäste müssten ihre iPhones oder Macs an der Tür abgeben. Dort würden sie in einem faradayschen Käfig aufbewahrt. Das ist eine geschlossene Hülle aus einem elektrischen Leiter, Drahtgeflecht oder Blech, die als Abschirmung wirkt.
Macht Musk die Drohung wahr?
Die Frage ist, ob er seine Drohung wahrmacht und wer ihn wohl am meisten ärgert, Apple oder OpenAI? Catherine Flick, Professorin für Ethik und Spieletechnologie an der Staffordshire University, legte sich bei CNN fest. Für sie fühle es sich einfach nach Neid an.
Eine Neidattacke erklärt sie sich erstens damit, dass Musks Firma nicht den lukrativen Apple-Auftrag bekam. Dieser ging zweitens an eine Firma, mit der er über Kreuz ist – Höchststrafe. Musk hat einst OpenAI mitgegründet, dann verlassen und inzwischen mit Klagen überzogen. Ihm geht viel Geld durch die Lappen.
Kritische Stimmen auch bei OpenAI
Falls er es ernst meint, müssten seine Mitarbeiter bald nicht nur iPhones abgeben. Schließlich verwenden auch andere Unternehmen KI, Google, Microsoft, und auch Samsung bereitet solche KI-Anwendungen in seinen Handys vor.
Zuletzt hatte Sicherheitsverantwortliche von OpenAI das Unternehmen verlassen. Mehrere von ihnen behaupteten öffentlich, das Unternehmen habe der schnellen Einführung neuer Produkte Vorrang vor der Sicherheit gegeben.
Lesen Sie auch: Elon Musk über KI: „Keiner von uns wird mehr einen Job haben“