Berlin. Kennen Sie noch Horten oder Borgward? Große Marken, deutsche Mythen. Heute nur noch „lost Brands“. Apropos, Adidas ist raus beim DFB.
Die Nike-Leute sind Staubsauger-Vertreter. Sie klopfen immer wieder an. Im Koffer haben sie verdammt gute Argumente. Die Top 3: Geld, Geld, Geld.
Der DFB hat oft Nein gesagt, diesmal macht er den Deal mit dem US-Trikotsponsor. Ihn drücken Geldsorgen, auch eine Folge des sportlichen Misserfolges. Mit Adidas war man kein Gewinnerteam mehr. Auch beim Sportausrüster lief es nicht rund. Schwer zu sagen, wer hier der Fußlahme, wer der Rollator war.
Hintergrund:Nike statt Adidas: DFB wird für Wechsel scharf kritisiert
Knallharter Verdrängungswettbewerb
Die Leute von Nike wissen, wofür sie viel Geld ausgeben. Sie sagen: Für die „legendäre globale Kraft im Fußball.“ Was sie meinen: Erfolge von gestern. Was sie wollen: Ihrem härtesten Konkurrenten das Herz rauben. Nach dem gleichen Prinzip haben sie einst Converse (und Adidas!) beim Basketball ausgestochen. Fußball ist der Sport, mit dem Adidas groß wurde – und die Nationalmannschaft identitätsstiftend.
Adidas ist eine deutsche Marke, eine Vorzeigeadresse. Sie muss aufpassen, nicht zur „lost Brand“ zu werden. Wir sind Zeugen eines Verdrängsungswettbewerbs. Dieser Deal wirft Adidas zurück, ein DAX-Unternehmen und Antreiber in der Region Franken. Wundern tut man sich über Bayern und den famosen Markus Söder. Wo war sein Frühwarnsystem?
Der Schmerz vieler Fans ist echt, die Sentimentalität von Politikerin wie Habeck anbiedernd. Sie wissen zu gut: Profifußball ist Kommerz. Der DFB handelt nach den gleichen Prinzipien der Opportunität wie Habeck, wenn er Potentaten in Arabien die Hand schüttelt.
Nostalgie ist keine Währung. Auf der Homepage verkündet Präsident Bernd Neuendorf, „wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Nike.“ Schauen Sie hin, ganz genau. Was sehen Sie in seinen Augen? Ich verrate Ihnen, was ich sehe: Dollarzeichen.