Brüssel. Wegen Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung wird Apple von der EU-Kommission zu einer Strafe von 1,8 Milliarden Euro verurteilt.
Die EU-Kommission hat eine Wettbewerbsstrafe von 1,8 Milliarden Euro gegen den US-Tech-Giganten Apple verhängt. Wie die Brüsseler Behörde am Montag mitteilte, habe das Unternehmen seine marktbeherrschende Stellung für den Vertrieb von Musik-Streaming-Apps an iPhone- und iPad-Nutzer über seinen App Store missbraucht und damit gegen die Kartellvorschriften der EU verstoßen.
Die Strafe fällt deutlich höher aus als erwartet. Die „Financial Times“ hatte im Februar eine Summe von 500 Millionen Euro genannt. Laut den Wettbewerbshütern der EU soll die Höhe der Strafe jetzt aber auch eine abschreckende Wirkung haben.
Apple und Spotify befinden sich schon lange in einem Rechtsstreit
Im Kern wird das Urteil darin begründet, dass Wettbewerber wie zum Beispiel Spotify von Apple aktiv daran gehindert werden, Nutzer über ihre Angebote zu informieren. Im Jahr 2019 reichte Spotify deshalb Beschwerde ein, was jetzt zu dem Urteil führte. Der Streit zwischen den beiden Unternehmen kocht immer wieder hoch.
Softwareentwickler | Apple Inc. |
Gründer | Steve Jobs, Steve Wozniak, Ron Wayne |
Gründung | 1. April 1976, Los Altos, Kalifornien, Vereinigte Staaten |
Hauptsitz | Cupertino, Kalifornien, Vereinigte Staaten |
CEO | Tim Cook (seit 24. August 2011) |
Zum Beispiel übte die EU-Kommission 2021 Kritik an dem Verfahren, dass Abo-Verkäufe innerhalb von Apps über die Bezahlplattform von Apple abgewickelt werden. Der Konzern behält darüber 15 oder sogar 30 Prozent der Einnahmen – bei einem Abo zum gleichen Preis auf seinen eigenen Streamingdiensten bleibt für Apple deshalb mehr Geld übrig als bei der Konkurrenz. Apple behauptet aber, von Spotify dieses Geld nicht zu bekommen, da der Dienst seine Abos außerhalb der App verkaufe.
Apple will gegen das Urteil juristisch vorgehen
Im Januar stellte Apple neue Pläne für das Geschäft mit Apps vor, wonach unter anderem die Abgabe beim Verkauf von digitalen Dienstleistungen auf 10 oder 17 Prozent gesenkt werden soll. Das Geld werde aber unabhängig davon fällig, was für einen Zahlungsdienstleister der Anbieter nutzt. Mit der Apple-Bezahlplattform kommen noch einmal drei Prozent hinzu.
Apple kündigte umgehend an, gegen die jetzt auferlegte Strafe juristisch vorzugehen. Nach Argumentation des Konzerns habe die EU-Kommission keine entscheidenden Beweise dafür finden können, dass Verbraucher durch die aktuelle Praxis tatsächlich Schaden erleiden würden. Zudem sei Spotify ohnehin nur deshalb so populär, weil die App im App Store von Apple heruntergeladen werden könne.