Berlin. Zum Jahresbeginn hat sich die Inflation in Deutschland stark abgeschwächt. Die Preise lagen um 2,9 Prozent über dem Niveau im Dezember.
So gering war die Inflationsrate in Deutschland seit Juni 2021 nicht mehr: Im Januar 2024 ist sie nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes auf 2,9 Prozent gesunken.. Gemessen wird die Inflationsrate als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach bisher vorliegenden Ergebnissen weiter mitteilt, steigen die Verbraucherpreise gegenüber Dezember 2023 voraussichtlich um 0,2 Prozent. Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oftmals auch als Kerninflation bezeichnet, beträgt voraussichtlich +3,4 Prozent.
Trotz wegfallender Preisbremsen für Energieprodukte und der auf die Preise für fossile Brennstoffe wie Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas wirkenden CO2-Preis-Erhöhung waren die Energiepreise im Januar 2024 um 2,8 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Der Preisanstieg bei den Nahrungsmitteln schwächte mit +3,8 Prozent zum Vorjahresmonat weiter ab, er lag jedoch weiterhin deutlich über der allgemeinen Preissteigerungsrate.
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Inflationsrate in den nächsten Monaten: Was Experten prognostizieren
Volkswirte rechnen damit, dass die Inflationsrate im laufenden Jahr weiter sinken wird. Allerdings wollen nach Daten des Münchner Ifo-Instituts mehr konsumnahe Unternehmen hierzulande ihre Preise erhöhen. „Die Inflation dürfte daher in den kommenden Monaten nur langsam sinken“, prognostizierte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
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Die Preise von Nahrungsmitteln und Getränken dürften den Planungen der befragten Unternehmen zufolge etwas stärker anziehen. Gastronomiebesuche und Hotelübernachtungen dürften teurer werden. Der Preisdruck bei Bekleidungshändlern habe dagegen etwas nachgelassen. Auch Reiseveranstalter planen der Ifo-Befragung zufolge etwas weniger Preisanhebungen als im Dezember. Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2023 stiegen die Verbraucherpreise den vorläufigen Daten zufolge im Januar 2024 um 0,2 Prozent.
Inflation sorgt für hohe Belastung bei den Verbrauchern
Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, sie können sich dann für einen Euro weniger leisten. Die Belastung der Menschen durch die Inflation war auch im vergangenen Jahr hoch. Zwar fiel die Teuerungsrate im Jahresschnitt mit 5,9 Prozent niedriger aus als 2022 mit damals 6,9 Prozent. Es war aber immer noch der zweithöchste Wert in einem Jahresschnitt seit der Wiedervereinigung. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 hatten sich vor allem Energie und Lebensmittel sprunghaft verteuert und die Inflation insgesamt angeschoben.
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Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den Euroraum insgesamt mittelfristig stabile Preise bei 2,0 Prozent Inflation an. Um die hohe Teuerung zu dämpfen, setzten die Währungshüter seit Sommer 2022 zehnmal in Folge die Leitzinsen im Währungsraum nach oben. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken kann. Teurere Kredite sind aber zugleich eine Last für die Wirtschaft, weil sich kreditfinanzierte Investitionen verteuern.