Berlin. Ab kommender Woche könnte es bei der Bahn zu neuen Streiks kommen. Der Konzern geht nun gerichtlich gegen die Gewerkschaft GDL vor.
Die Deutsche Bahn hat im Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL den Druck erhöht. Nach eigenen Angaben geht die Bahn gerichtlich gegen die GDL vor. Der Konzern habe am Dienstag beim Hessischen Landesarbeitsgericht eine sogenannte Feststellungsklage eingereicht, teilte ein Bahnsprecher mit. Damit lasse die Bahn gerichtlich klären, ob die GDL durch ihre Leiharbeitergenossenschaft „Fair Train“ ihre Tariffähigkeit verloren habe. Zuerst hatte „Bild“ über die Klage berichtet. Die Gewerkschaft äußerte sich zunächst nicht.
Bahn wirft GDL vor, gleichzeitig als Arbeitgeber und als Gewerkschaft aufzutreten
Bahn und GDL liefern sich derzeit einen Tarifstreit, in dem es unter anderem um höhere Löhne, vor allem aber um eine kürzere Arbeitszeit für Schichtarbeiter geht. Fahrgäste müssen ab dem 8. Januar mit mehrtägigen Streiks rechnen, sollte es nicht noch eine Annäherung geben. Der „Bild“ zufolge hat der nun begonnene Rechtsstreit keine Auswirkungen auf Arbeitsniederlegungen.
Hintergrund der Klage ist die von der GDL gegründete Genossenschaft „Fair Train“. Diese soll mittelfristig als Leiharbeitsfirma für Lokführer in Aktion treten. Sie sollen dort zu besseren Bedingungen angestellt und dann an Bahn-Unternehmen verliehen werden. Ob das funktioniert, ist offen. Die Bahn wirft der GDL nun vor, gleichzeitig als Arbeitgeber und als Gewerkschaft aufzutreten und damit quasi einen Tarifvertrag mit sich selbst zu schließen.
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