Essen. Joe Jackson widmet sich mal wieder Musik vergangener Zeiten. Diesmal geht es um den vergessenen Music-Hall-Entertainer Max Champion.
Vor ungewöhnlichen, nicht einen Takt lang aufs breite Publikum schielenden Projekten hat Joe Jackson ja nie Angst gehabt. Auch seine neue Produktion „Max Champion – What A Racket“ hat eins sicher: garantiert keinen Stammplatz in den Hitparaden. Aber der Mann ist halt Künstler mit Anspruch. Und widmet sich gerne mal historischen Sujets – diesmal der Musik des frühen 20. Jahrhunderts.
Ankerpunkt ist das Schaffen des fast vergessenen englischen Music-Hall-Entertainers Max Champion. Es erklingt so unterhaltsame wie verstaubte Musik, die Varieté, Zirkus und Vaudeville unter einen Zylinder bringt. Mal derb, mal innig, mal im wiegenden Walzertakt, dann im Marschrhythmus oder als rasende Kapelle: Das zwölfköpfige Orchester, das Jackson für diese Produktion zusammentrommelte, bietet eine große Bandbreite. Und die Texte sind oft sarkastisch: egal, ob’s ums Thema Sport geht – oder eine Affäre zwischen einem Bischof und einer Schauspielerin.