Duisburg. Nach Halloween ist die Sorge vor erneuter Randale an Silvester in Duisburg groß. Was die Polizei zur Sicherheit sagt und die DVG klarstellt.

Wer die heftige Randale, die große Zerstörungswut an Halloween mit Böller- und Eierwürfen, Attacken auf Bahnen der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) in verschieden Stadtteilen erlebt hat, wird mit Sorgen Richtung Silvester blicken. Zum Jahreswechsel 2022/2023 hatte es eine neue Dimension der Gewalt gegeben. In Hochheide und Hochfeld wurden aus größeren Menschenmengen Feuerwerkskörper auf Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte abgefeuert, aber aber auch auf Passanten, Autos und wieder auf Straßenbahnen, die irgendwann nicht mehr durch Hochfeld fuhren.

Immerhin: Knapp zwei Monate später konnte die Kripo tatverdächtige Teenager identifizieren. Wie sind aber solche Ausschreitungen diesmal zu verhindern? Welches Maß an Sicherheit kann überhaupt gewährleistet werden? Fragen, mit denen sich die DVG und Polizei gemeinsam mit der Stadt Duisburg nun befassen. Bei den Abstimmungsgesprächen wird es aller Voraussicht nach auch um mögliche Böllerverbotszonen gehen.

Randale: „Die DVG und ihre Fahrgäste sind die Leidtragenden“

„Die Erfahrungen aus Halloween fließen selbstverständlich mit in die Vorbereitungen auf die Planung zum Jahreswechsel ein“, sagt DVG-Sprecherin Kathrin Naß. Sie betont aber: „Die DVG und ihre Fahrgäste sind die Leidtragenden solcher Entwicklungen, ohne sie beeinflussen zu können. Im Rahmen unserer Möglichkeiten mit Sicherheitskräften und der Ausschöpfung rechtlicher Mittel können wir zwar reagieren, sind aber hier vor allem auf Lösungen anderer angewiesen.“

Zu den „Anderen“ gehört die Polizei. Sprecher Stefan Hausch sagt: „Wir werden an Silvester sicher nicht schwächer aufgestellt sein als im vergangenen Jahr, können aber auch nicht überall sein. An solchen Großkampftagen gibt es nie die eine Örtlichkeit, wo wir mit Präsenz und Repression Stärke zeigen müssen.“ Es gehe darum, die Kräfte effizient und gezielt einzusetzen.

Halloween: 150 Platzverweise in Hochfeld

Dies sei zuletzt an Halloween zum Beispiel in Hochfeld gelungen. Hundertschaft und Hundeführer seien an die Pauluskirche geschickt worden, „um für Ruhe zu sorgen und die Situation im Blick zu behalten“, so der Polizeisprecher. 150 Platzverweise gab es allein an der Ecke Wanheimer Straße/Karl-Jarres-Straße.

„Eine hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben“, sagt Stefan Hausch, Sprecher der Polizei in Duisburg.
„Eine hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben“, sagt Stefan Hausch, Sprecher der Polizei in Duisburg. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Am Ende sei diese Randale aber auch Ausdruck einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung: „Es ist bestürzend, dass Leute – in diesem Fall vor allem junge Migranten – solche Tage als Bühne nutzen, um ihre Gewaltfantasien auszuleben“, so Hausch. „Natürlich greifen wir dann durch. Hinsichtlich Personal und Ausstattung hat NRW-Innenminister Herbert Reul in den vergangenen Jahren viel für uns getan. Aber wir sind keine Berufsromantiker. Eine hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben.“