Berlin. Wird sich eine israelische Bodenoffensive auf die Heizölpreise auswirken? Ein Experte fasst zusammen – wovon jetzt vieles abhängt.
Im Grunde ist es für Verbraucherinnen und Verbraucher mit einer Ölheizung eine angenehme Zeit. Die Heizölpreise haben sich weit unter zwei Euro je Liter eingependelt und liegen damit deutlich unter Vorjahresniveau. Einige Experten hatten befürchtet, dass der Nahost-Konflikt zu Engpässen und damit zu steigenden Ölpreisen führen könnte. Doch der Preisschock ist bislang ausgeblieben. Ein Experte ordnet die Lage für uns ein.
Unsichere Heizölpreise: Wie der Krieg in Nahost die Ölpreise beeinflusst
„Viel wird davon abhängen, wie sich die Situation in Israel weiter entwickeln wird“, erklärt Oliver Klapschus – Geschäftsführer von HeizOel24 – gegenüber unserer Redaktion. Das betrifft eine bevorstehende Bodenoffensive, wie auch die Frage, inwieweit sich der Konflikt auf andere Länder ausweitet. „Israel und Gaza sind an sich keine Ölländer.“ Wohl aber große Ölexporteure wie Saudi-Arabien oder der Irak.
Über die Ölpreise und die Fördermenge könnten diese Länder Druck aufbauen, um ihre politischen Forderungen durchzusetzen. Die Ölbörsen sind vor allem besorgt, dass sich der Iran als stärkster Partner der Hamas in den Konflikt einmischen könnte. Berichten von „TotalEnergies“ zufolge ist die Region für etwa ein Drittel des globalen Ölangebots verantwortlich – am Ende wird somit viel davon abhängen, ob sich der Konflikt auf die gesamte Nahost-Region ausweiten wird.
Die 10 größten Erdöl-produzierenden Länder:
Land | Fördermenge / Anteil (%) an der weltweiten Förderung |
USA | 29 Prozent |
Saudi-Arabien | 16 Prozent |
Russland | 16 Prozent |
Kanada | 8 Prozent |
China | 8 Prozent |
Irak | 6 Prozent |
Vereinigte Arabische Emirate | 5 Prozent |
Brasilien | 4 Prozent |
Iran | 4 Prozent |
Kuwait | 3 Prozent |
Datenstand: 2022 / Quelle: IG.com
Entwicklung der Heizölpreise: Experte zieht für 2023 positives Resümee
Der Irak hatte jedenfalls schon versucht, Israel mit einem Ölembargo zu belegen. Diese Forderung wurde von den anderen OPEC-Staaten – der Organisation erdölexportierender Länder – jedoch mehrheitlich abgelehnt, wie „Fastenergy“ jüngst berichtet. In der Vergangenheit hatte die Organisation immer wieder betont, keine politische Organisation zu sein. Deutlich wird aber, wie schnell sich die Nahost-Krise auf die Weltwirtschaft auswirken kann.
Über die Sommermonate hatte sich der Ölmarkt nach der Energiekrise 2022 wieder weitestgehend reguliert. „Die Heizölpreise in Deutschland spiegeln den Weltmarkt wider“, resümiert Klapschus. „Die 90 Cent pro Liter Heizöl vom Sommer gibt es derzeit nicht mehr.“ Ferner können die Verbraucher aber zu stabilen Heizölpreisen bestellen. Interessant wird Klapschus zufolge die Ölpreis-Entwicklung im kommenden Jahr.
Düstere Heizölpreis-Prognose: Experte gibt Rat – wer jetzt volltanken sollte
Zum einen wird der CO₂-Preis für fossile Brennstoffe weiter erhöht. Auch die vom Bundestag beschlossene Lkw-Maut ist ein Faktor, der 2024 die Heizölpreise beeinflussen könnte. Klapschus rät, den Heizöltank jetzt noch vollzutanken, sollte die Reserve nicht über die Wintermonate reichen. „Mit einem leeren oder fast leeren Tank sollte man nicht in die Heizsaison starten.“ Aktuell steigt die Öl-Nachfrage – wie im Herbst typisch – leicht an, berichtet das Vergleichsportal „esyoil“.
Zu beachten sind zudem die Lieferzeiten, die gerade bei steigender Nachfrageaktivität länger sein können. Eine Garantie für stabile Preise gibt es aktuell am Ölmarkt nicht. Gerade auf die politischen Spannungen in Nahost wird empfindlich reagiert, weil die großen Ölexporteure Saudi-Arabien und Russland zusätzliche Förderkürzungen vornehmen. „Öl bleibt daher knapp“, schreibt Steffen Bukold vom Forschungs- und Beratungsunternehmen EnergyComment in seinem Kommentar für „esyoil“.
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Bukolds Einschätzung am 20. Oktober: „Eine Entspannung in Nahost ist noch nicht in Sicht. Eskalationen sind jederzeit möglich. Wer sicher über den Winter kommen will, sollte daher nicht zu lange auf einen Preiseinbruch spekulieren.“ Generell immer sollte man die Heizölpreise aber vergleichen. Gute Adressen dafür sind Vergleichsportale wie „HeizOel24“ oder „esyoil“. Gerade bei einer größeren Bestellmenge kann sich schon ein Preisunterschied von wenigen Cent je Liter rechnen.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Heizölbestellung?
Generell können die Preise für Heizöl im Sommer oft niedriger sein. In diesen Monaten ist die Nachfrage tendenziell geringer als im Winter. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass andere Faktoren, wie geopolitische Ereignisse oder Änderungen in der Rohölproduktion diese allgemeine Tendenz beeinflussen können.
Wo kann der aktuelle Preis für Heizöl gefunden werden?
Die aktuellen Heizölpreise können über verschiedenen Websites von Vergleichsportalen gefunden werden. Zudem können auch lokalen Heizölhändlern eine Auskunft erteilen. Zu beachten ist: Die Angaben sind immer tagesaktuell und können sich ändern.
Ist die Bestellung größerer Mengen Heizöl sinnvoll?
Der Kauf von Heizöl in großen Mengen kann oft zu niedrigeren Preisen führen. Denn viele Anbieter bieten einen Mengenrabatt an. Allerdings sollte man dabei auch die Lagerkapazitäten und den Verbrauch berücksichtigen.
Wie wirken sich Währungsschwankungen auf die Heizölpreise aus?
Weil Rohöl auf dem Weltmarkt in der Regel in US-Dollar gehandelt wird, können Wechselkursschwankungen einen Einfluss auf die Heizölpreise haben. Für die Heizölkunden bedeutet das: Wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert gewinnt, kann dies dazu führen, dass Heizöl für Verbraucher in der Eurozone günstiger wird – und umgekehrt.
Wie kann ich mich vor steigenden Heizölpreisen schützen?
Einige Heizölhändler bieten Verträge an, bei denen die Verbraucher einen festen Preis für eine bestimmte Liefermenge über einen bestimmten Zeitraum vereinbaren können. Dies kann vor zukünftigen Preiserhöhungen schützen – birgt aber auch das Risiko, dass man mehr bezahlen muss, wenn die Preise für Heizöl wieder fallen. Zudem können effiziente Heizsysteme und gute Isolierung den Verbrauch und damit die Brennstoffkosten senken.
Wie sinnvoll sind Online-Preisvergleiche für Heizöl?
Online-Preisvergleiche für Heizöl können sehr nützlich sein, um einen Überblick über die aktuellen Preise der verschiedenen Anbieter zu bekommen. Sie ermöglichen es, das günstigste Angebot zu finden und zu prüfen, ob die Preise in der jeweiligen Region der allgemeinen Markttendenz entsprechen. Dennoch sollten neben dem Preis auch die Qualität des Heizöls und die Seriosität des Anbieters berücksichtigt werden. Manchmal können zudem Extra-Kosten wie die Liefergebühren anfallen, die nicht immer im ursprünglichen Preis enthalten sind.
Worauf ist bei der Bestellung von Heizöl zu achten?
Mehrere Punkte sollten Heizölkunden bei der Bestellung beachten – das sind:
- Die aktuellen Heizölpreise und mögliche Preisänderungen
- Der zu erwartenden Verbrauch und die Lagerkapazität
- Die Heizölqualität Qualität des Heizöls – dieses sollte die Anforderungen der Heizung entsprechen
- Extra-Kosten wie eine zusätzliche Liefergebühr können anfallen.
- Der Lieferant sollte seriösen sein und der Lieferprozess sollte reibungslos verlaufen – eine gute Vorbereitung ist wichtig
Wie wirkt sich der CO2-Preis auf die Heizölpreise aus?
Der Preis für CO2-Zertifikate ist ein wichtiger Faktor für die Kosten fossiler Brennstoffe – einschließlich Heizöl. Wenn Unternehmen für ihren CO2-Ausstoß zahlen müssen, führt dies zu höheren Kosten für die Produktion und Lieferung von Heizöl. Diese Mehrkosten geben die Unternehmen die in der Regel an die Verbraucher weiter. Daher kann ein Anstieg des CO2-Preises dazu führen, dass auch die Heizölpreise für Hausbesitzer steigen. Sparsame Heizsysteme oder rein regenerative Anlagen wie eine Wärmepumpe können eine Alternative sein.