Essen. Essener Schuhhändler Deichmann will die Sneaker- und Modekette Onygo aufgeben. Diese Filialen sind an Rhein und Ruhr betroffen.
Der Essener Schuhriese Deichmann will sich von seiner Modekette Onygotrennen und bundesweit alle 28 Filialen schließen. Das bestätigte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch. Was aus den rund 280 Beschäftigten und dem Onlineshop wird, ist offen.
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„Spätestens bis zum 31. August 2024“ soll den Angaben zufolge Onygo aus der deutschen Handelslandschaft komplett verschwinden. Die Kette hat sich mit ihrem Sortiment insbesondere auf Mode und Sneaker für junge Frauen spezialisiert. Neben den 28 stationären Filialen – im Ruhrgebiet sind das Standorte in Oberhausen, Bochum, Essen und Dortmund, in Südwestfalen Siegen – betreibt Onygo auch einen Onlineshop in Köln. Geschäftsführer der Kette ist unter anderem Samuel Deichmann, der Sohn von Unternehmenschef Heinrich Deichmann.
Wettbewerb mit internationalen Ketten
Mit dem Konzept von Onygo hatte der Konzern zuletzt offenbar keinen Erfolg mehr. „Defizitäre Geschäftssparten müssen im Zweifelsfalle eingestellt werden, um die Gesamtsituation des Unternehmens in die richtige Richtung zu bewegen“, sagte ein Deichmann-Sprecher unserer Redaktion. Ein „auf eine junge, modische Kundin ausgerichtetes Geschäftsmodell“ sei nach der Corona-Pandemie langfristig wirtschaftlich nicht mehr zu betreiben, hieß es. „Das Wettbewerbsumfeld hier wird von sehr starken und internationalen Ketten dominiert. In die Verhandlungen mit den Vermietern sind wir zwischenzeitlich bereits eingestiegen, um die konkreten Schließungszeitpunkte der einzelnen Verkaufsstellen zu definieren“, so der Sprecher.
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Der Abbau der 280 Stellen sei unvermeidbar. „Wir wissen um unsere soziale Verantwortung und sind der festen Überzeugung, auch in dieser schwierigen Situation eine faire, sozialverträgliche Lösung für alle Mitarbeitenden gefunden zu haben“, sagte der Sprecher. „Sogenannte Freiwilligenprogramme berücksichtigen die Belange der Belegschaft bestmöglich – inklusive möglicher Abfindungsleistungen und eventuellen Sonderregelungen.“ Deichmann habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht.
Insbesondere im Mode-Einzelhandel sei die Situation weltweit angespannt und von Krisen geprägt. Die Folge: zahlreiche Insolvenzen. Aber auch der lange Zeit sehr stark wachsende Onlinehandel musste im vergangenen Jahr mit Schwierigkeiten kämpfen, erklärte der Deichmann-Sprecher. Das betreffe vor allem Konzepte wie Onygo.