Berlin. Girocard, Kreditkarte oder Personalausweis verloren? Hilfe gibt es über den Sperr-Notruf – ein Angebot, das vielen noch unbekannt ist.
Die bundesweite Notrufnummer zum Sperren von Girocards oder Kreditkarten wird immer öfter genutzt. Mehr als 1,5 Millionen mal wurde 2022 die Notruf-Nummer 116 116 zum Sperren von Karten genutzt. „Dies ist ein neuer Rekord“, sagte die Vorstandsvorsitzende des Sperr-Notrufs, Margit Schneider, unserer Redaktion. Im Jahr zuvor waren es 1,3 Millionen. Die meisten Karten wurden wegen Verlustes oder Diebstahls gesperrt.
Die überwiegende Zahl der Sperrungen erfolgt per Telefon – über die leicht zu merkende Nummer 116 116. Doch die betroffenen Kundinnen oder Kunden könnten ihre Karten auch per Fax oder über die Sperr-App sperren lassen, sagte Schneider. Über die App des Sperr-Notrufs können die Daten der Zahlungskarten sicher gespeichert und Girocards direkt aus der App gesperrt werden.
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Über die Notruf-Nummer können zudem E-Personalausweise, Handy-SIM-Karten oder Mitarbeiterausweise gesperrt werden. Eine schnelle Sperrung verloren gegangener oder gestohlener Karten soll einen möglichen Missbrauch verhindern oder zumindest begrenzen.
Menschen sind nach Corona wieder häufiger unterwegs
Die steigende Zahl der Sperrungen führt Schneider darauf zurück, dass die Sperr-Notrufnummer, die seit 2005 bundesweit einheitlich betrieben wird, immer bekannter wird. Nach der Corona-Pandemie seien die Menschen aber auch wieder häufiger unterwegs, verlieren dabei auch mal eine Karte oder werden bestohlen, sagte die Notruf-Chefin unserer Redaktion.
Insgesamt wird aber auch häufiger mit Karte bezahlt. Allein 2022 stieg die Zahl der Transaktionen mit Girocards um 13,4 Prozent auf 6,7 Milliarden. Rund 284 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr per Girocard bezahlt – ein Umsatzplus von 12,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
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Sperr-Notruf: 116 116 ist rund um die Uhr erreichbar
Grundsätzlich gilt: Der Sperr-Notruf ist rund um die Uhr an allen Tagen der Woche zu erreichen. Für die Sperre von Zahlungskarten wird lediglich die Kontonummer und Bankleitzahl oder die IBAN benötigt. Der Sperranruf ist kostenlos. Lediglich bei Anrufen aus dem Ausland können Kosten anfallen. Allerdings können Geldinstitute für die Neuausstellung von Karten Geld verlangen – das hängt von den jeweiligen Banken oder Sparkassen ab.
Ziel ist des Sperr-Notrufs ist es, bei Verlusten von Karten sowohl Nutzer als auch Herausgeber vor weiteren finanziellen Schäden zu bewahren. Der Sperr-Notruf wird von dem Verein zur Förderung der Sicherheit in der Informationsgesellschaft mit Unterstützung der Bundesregierung betrieben und dient dem Schutz der Verbraucher.
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