Berlin. Heizen wird immer teurer. Und auch die Pelletspreise gehen nach oben. Was sind die Gründe für die Entwicklung? Wie sind die Prognosen?

  • Die Zahl der Pelletsheizungen in Deutschland nimmt immer weiter zu
  • Damit werden die Pelletspreise für immer mehr Menschen relevant
  • Alles über die Entstehung, Entwicklung und über Prognosen

Pelletsheizungen erfreuen sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Ein Grund: Gas und Öl waren während der Energiekrise 2022 so teuer wie nie zuvor – viele Menschen sehen sich deshalb nach alternativen Energieträgern um. Hinzu kommt: Bestimmte Heizungen sind wegen des Heizungsgesetzes nur noch für eine gewisse Zeit erlaubt.

Eine Möglichkeit, die weiter erlaubt sein wird: Pelletsheizungen. Immerhin rund 650.000 Haushalte heizen in Deutschland bereits mit Holzpellets – Tendenz steigend. Doch auch das Heizen mit Holz bleibt von den hohen Preisen am Energiemarkt nicht verschont. Wir zeigen, wie die Pelletspreise entstehen, wie sie sich entwickelt haben und welche Prognosen es für 2024 gibt. Lesen Sie auch: Heizen ohne Gas und Öl – Was können Radiator, Heizlüfter und Co.?

Holzpellets – Was ist das eigentlich?

Heizen mit Resten? Mit Holzpellets geht das. Sie bestehen zum Großteil aus Abfällen aus Sägewerken und nicht verwertbarem Industrieholz. Das alles wird in speziellen Maschinen zu stäbchenförmigen Pellets gepresst, die in der Regel einen Durchmesser von wenigen Millimetern haben. Zur Energiegewinnung werden die Holzpellets dann in privaten Heizungsanlagen oder in Kraftwerken verbrannt.

Der Vorteil gegenüber einer herkömmlichen Holzheizung ist, dass die Pellets – ähnlich wie Gas oder Öl – automatisch in den Ofen geleitet und dort verbrannt werden. Es ist also nicht nötig, regelmäßig Holz nachzulegen. Beim Transport der Pellets kann allerdings ein Geräusch entstehen, dass manche Menschen stört. Dazu kommt es – je nach Heizungstyp – aber nur ein paar Mal pro Tag.

Heizen mit Holz: So entstehen die Pelletspreise

Die Tatsache, dass Holzpellets zum Teil aus Abfällen und Resten gefertigt werden, schlägt sich auch im Preis nieder: Um eine Kilowattstunde (kWh) Energie zu erzeugen, müssen Besitzerinnen und Besitzer eine Pelletheizung deutlich weniger für den Energieträger zahlen, als etwa bei Gas. Laut dem Deutschen Pelletinstitut lag der Preisunterschied im Februar 2024 bei rund 3,5 Cent je kWh.

Relevant für die Entstehung der Pelletspreise ist vor allem die Nachfrage nach Holz. Denn wenn mehr in Sägewerken verarbeitet wird, fallen auch mehr Reste an – und mehr Pellets stehen zur Verfügung. Gleichzeitig kann aber auch die Nachfrage nach Pellets selbst den Preis beflügeln.

Pelletspreise: Der aktuelle Preis pro Tonne Pellets

Sollte man jetzt kaufen? Die aktuellen Pelletspreise von heute finden Sie bei der "Berliner Morgenpost".

Die Entwicklung der Pelletspreise

Preise von über 700 Euro pro Tonne Pellets, wie es sie 2022 während der Energiekrise gab, gehören inzwischen der Vergangenheit an. Die Daten in unserer Tabelle beruhen auf den Angaben von "Heizpellets24".

DatumPelletspreise pro Tonne
2023 
15. März354,61 Euro
15. April325,00 Euro
15. Mai345,06 Euro
15. Juni389,65 Euro
15. Juli394,91 Euro
15. August377,71 Euro
15. September353,60 Euro
15. Oktober343,29 Euro
15. November324,67 Euro
15. Dezember309,00 Euro
2024 
15. Januar302,22 Euro
15. Februar394,95 Euro

Pelletspreise: Welche Prognosen gibt es für 2023?

Wie sich die Energiepreise in den kommenden Monaten entwickeln werden, kann niemand mit Sicherheit vorhersagen. Bei den Pelletspreisen gibt es dabei sogar ein zusätzliches Problem: Sollte es durch die Inflation zu größeren wirtschaftlichen Problemen kommen, geht auch der Holzbedarf – etwa für die Bauindustrie – zurück. Dadurch fallen in den Sägewerken weniger Reste an, die zu Pellets verarbeitet werden können.

Dennoch gibt Martin Bentele vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) Entwarnung: Er rechnet damit, dass sich die Pelletspreise pro Tonne auf Dauer zwischen 400 und 500 Euro einpendeln. Im Vergleich zu den aktuellen Preisen würde das jedoch einen klaren Anstieg bedeuten.

Trotz hoher Pelletspreise: Lohnt sich der Umstieg?

Ob sich der Umstieg auf eine Pelletheizung lohnt, ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Wir haben die wichtigsten Vor- und Nachteile für Sie zusammengefasst.

VorteileNachteile
Pellets sind im Vergleich zu fossilen Brennstoffen noch immer günstiger, auch wenn der Pelletspreis gestiegen ist. Zudem wird bei Holz keine CO2-Steuer fälligDie Anschaffungskosten für eine Pelletsheizung liegen mit rund 20.000 Euro rund doppelt so hoch wie bei einer Öl- oder Gasheizung. Ein Teil davon kann jedoch durch Fördermittel gedeckt werden.
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Wer umsteigt, macht sich von fossilen Energieträgern unabhängig.Auch wenn Holz nachwächst: Eine Pelletheizung ist nicht emissionsfrei. Alternativen wie Erdwärme haben eine deutlich bessere Klima-Bilanz.
Für eine Pelletheizung ist im Gegensatz zu Gas kein Anschluss an das Netz notwendig.Pellets brauchen bei der Lagerung deutlich mehr Platz als Heizöl. Zudem kann ihr Transport vom Lager in den Brennkessel Geräusche verursachen.
 Eine Pelletheizung macht etwas mehr Arbeit als die meisten Alternativen, da der Aschebehälter regelmäßig geleert werden muss.

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