Müschede. Die WEPA-Gruppe, die an vier Standorten in Deutschland sowie in je einem Werk in Spanien und Polen Hygienepapiere herstellt, bleibt auf Wachstumskurs - trotz schwieriger Rahmenbedingungen. Die sechs Papierfabriken haben im Vorjahr einen Umsatz v
"Diesen erfreulichen Zuwachs haben wir insbesondere im Auslandsgeschäft durch verstärkten Absatz unserer Handelsmarken in den Supermärkten erzielt" , berichtet der Vorsitzende der WEPA-Geschäftsführung, Martin Krengel, im Gespräch mit der WP. In Deutschland sei der Umsatz mit den Handelsmarken dagegen eher konstant geblieben.
Wachstumpotenzial in Deutschland sieht Krengel allerdings in der Fertigung von Hygienepapieren für gewerbliche Endkunden. So fertigt die WEPA in Müschede schon seit langem gefaltete Papierhandtücher für Firmen und Behörden, nun sollen für den gleichen Endkundenkreis ab Herbst 2007 in Müschede erstmals auch Papierhandtuch auf Rollen, Großrollentoilettenpapier sowie Putztuchrollen für die Industrie produziert werden. Der Clou bei der Sache ist, dass die WEPA diese neue Produkte auf neue Papierspender, teilweise kombiniert mit Seifenspender, abgestimmt hat. "So gibt es für industrielle Kunden ein Komplettangebot", beschreibt Martin Kengel lächelnd die Geschäftsidee. Die Behälter selbst würden von einer externen Firma hergestellt. Für die neuen Hygienepapier-Produkte werde die WEPA im Müscheder Werk einen rund 5 Millionen Euro teuren Industrierollen-Automaten errichten, der im Herbst 2007 in Betrieb gehe.
Stark diversifiziert Insgesamt gesehen hat sich die Produktpalette der WEPA immer weiter diversifiziert. Im Premiumbereich gibt es zum Beispiel seit längerem Düfte auf Toilettenpapier sowie dekorativ bedrucktes Hygienepapier - nach speziellem Wunsch der einzelnen Supermarktkette. Erfolgreich war bereits die WEPA-Saisonware "Traumtor" zur Fußball-WM 2006. Neu auf den Markt kommt im Herbst 2007 Hygienepapier mit Halloween-Motiven.
Generell gibt es bei den Hygienepapieren die Unterscheidung zwischen Zellstoff- und Recycling(Altpapier)-Produkten. "Bei der letzten großen Messe für Handelsmarken (PLMA) im Mai in Amsterdam, auf der auch die WEPA wieder mit einem Stand vertreten war, ist erneut der Trend zum umweltfreundlichen Produkt deutlich geworden", berichtet Krengel.
Bei der Kaufentscheidung würden die Verbraucher verstärkt an Gesundheit und Umwelt denken. "Während vor etwa fünf Jahren nur etwa 30 Prozent unserer Hygienepapiere aus Altpapier gefertigt wurden, sind es heute schon 50 Prozent", erklärt Krengel und betont gleichzeitig: "Mit unserer Technik und unserem Know-how erreichen wir bei Recyclingpapieren in den Qualitätsmaßstäben Weiße und Weiche ein vergleichbares Produkt wie bei Zellstoff. Gleichzeitig sind wir bei Recyclingprodukten auch preiswert. So sind wir im Endeffekt bei Recyclingpapieren in Deutschland Marktführer bei Menge und Qualität, aber auch Kostenführer im Wettbewerb mit anderen Anbietern."
Hohe Energiepreise Insbesondere die Kostenführerschaft ist dem Firmenchef wichtig. "Bei steigenden Preisen für Energie, Rohstoffe und Transporte war es allerdings im vergangenen Jahr sehr schwierig, diese Position zu festigen", räumte Krengel ein. "Wir mussten im Vergleich zum Jahr 2000 im Vorjahr eine Energiekostensteigerung von 120 Prozent verkraften, wobei Strom und Gas in unseren Papierfabriken einen Kostenanteil von 13 bis 15 Prozent ausmachen." Auch seien die Rohstoffpreise (insbesondere für Altpapier) gestiegen, Transporte kosteten auch mehr (gestiegene Kraftstoffkosten für die Fahrzeuge).
Der WEPA sei es aber gelungen, auf die steigenden Sachkosten durch Rationalisierungen in den Werken und deutlich flexiblere Arbeitszeitmodelle (zuletzt in Müschede vereinbart) zu reagieren. Einen signifikanten Personalabbau habe es daher im Werk Müschede nicht gegeben. In Müschede seien weiterhin wie im Vorjahr rund 420 Mitarbeiter beschäftigt. In Marsberg-Giershagen zählt das Werk rund 440 Beschäftigte. Insgesamt sind für die WEPA-Gruppe rund 1400 Mitarbeiter tätig.