Erndtebrück. .
Wenn man einmal gesehen hat, wie ein Feuerwehrmann aussieht, der gerade unter schwerem Atemschutz und Chemieschutzanzug einen Menschen aus einem brennenden Gebäude gerettet und einen weiten Weg nach draußen getragen hat, dann kann man nur allergrößten Respekt vor dieser Leistung haben. Die Feuerwehren, die am Donnerstagabend in der Erndtebrücker Hachenbergkaserne geübt haben, haben diese Leistung vollbracht. Insgesamt sechs Soldaten der Hachenbergkaserne mussten im Zuge der Übung aus dem Einsatzführungsgebäude gerettet werden.
Bei Bauarbeiten im Bereich der Klimaanlage, so das Übungsdrehbuch, war es zu einem Feuer gekommen. Wegen der Bauarbeiten war die Brandmeldeanlage abgeschaltet. Dabei kam es zu einer Verqualmung im Gebäude, außerdem explodierten Ammoniakflaschen. Deshalb mussten die eingesetzten Feuerwehren mit Chemievollschutz vorgehen. Etwas unterhalb des Gebäudes wurde ein großräumiger Bereich abgesperrt und ausgeleuchtet. Dort wurden die Einsatzkräfte nach dem Einsatz dekontaminiert, also von anderen, ebenfalls geschützten Kameraden, abgeduscht und dann aus dem Einsatz entlassen. Die Patienten, die aus dem verseuchten Gebiet gerettet worden waren, wurden anschließend zum DRK Zelt oberhalb des Gebäudes verbracht. Dort hatte der DRK Ortsverein Erndtebrück die weitere Versorgung übernommen.
Außerdem war von Seiten der Feuerwehr eine Brandbekämpfung nötig und aus dem noch nicht verrauchten Teil des Gebäudes wurden Bedienstete mit dem Hubmastfahrzeug des Löschzuges Erndtebrück gerettet. Die Einsatzleitung mit dem ELW 2 des Kreises Siegen-Wittengenstein, der in Bad Berleburg stationiert ist, befand sich im unteren Bereich der Kaserne.
Aber nicht nur für die Feuerwehren aus Wittgenstein und dem Siegerland war es eine reale Übung, auch für die Soldaten der Kaserne und das Sicherheitspersonal kam der Feueralarm überraschend. Das war von vornherein das Ziel der Organisatoren. „Beim Neujahrsempfang hatten wir zusammen die Idee, noch einmal eine Übung dieser Größe zusammen auszurichten“, erklärte Karl-Friedrich Müller, Leiter der Feuerwehr Erndtebrück. „Wir“, das waren die Feuerwehr Erndtebrück und die Verantwortlichen der Hachenbergkaserne um Oberst Martin Krüger. Am Donnerstagabend zeigten sich alle mehr als nur zufrieden mit er Übung: „Dass die Feuerwehr exzellent ist, wissen wir. Jetzt wissen wir, dass sie sich hier auch noch auskennen“, resümierte Oberst Beck am Abend. Die Vertreter der Bundeswehr waren von den Leistungen der Feuerwehr ebenso begeistert, wie der Erndtebrücker Bürgermeister, der ebenfalls zugegen war.
Insgesamt waren an der großen Übung rund 100 Kräfte beteiligt.