Bad Berleburg. .

Alle 17 Körperverletzungsdelikte des vergangenen Jahres, die in Verbindung mit der Flüchtlingsunterkunft am Spielacker stehen, kommen noch einmal auf den Prüfstand. Das kündigte beim Runden Tisch am Mittwochabend Bernd Dickel an, Leiter der Bad Berleburger Polizeiwache.

Auch der Staatsschutz prüft

Hintergrund dafür seien insbesondere Fälle, in die Sicherheitsdienst-Mitarbeiter der Einrichtung verwickelt gewesen seien – egal, ob mutmaßlich als Opfer oder Täter. Auf diese Weise solle sichergestellt werden, erklärte Dickel, dass in diesen Fällen am Ende auch „ganz sauber ermittelt“ worden sei. Im Übrigen wies Dickel darauf hin, dass Security-Mitarbeiter inzwischen einer erweiterten Sicherheitsüberprüfung unterliegen. Da reiche nun nicht mehr das polizeiliche Führungszeugnis, sondern es prüfe auch der Staatsschutz.

Ergänzend zu den Kriminalitätszahlen mit Bezug zur Notunterkunft, die unsere Zeitung bereits am Dienstag veröffentlicht hatte, listete Dickel weitere Daten auf – darunter neben den 17 erwähnten Körperverletzungen insgesamt 52 Ladendiebstähle, neun Sachbeschädigungen, fünf Verstöße gegen das Betäubungsmittel-Gesetz, vier Diebstähle aus Autos und drei Fälle von Widerstand gegen Polizeibeamte. Seit Mittwochabend neu am Runden Tisch: Yvonne Partmann, Leiterin des neuen Kommunalen Integrationszen­trums (KI) des Kreises Siegen-Wittgenstein. Der Dialog auch mit den Kommunen in Wittgenstein laufe mittlerweile, berichtete sie. Derzeit sei man dabei, in den Städten und Gemeinden „die Bedarfe abzufragen“, beispielsweise im Bereich der Sprachförderung.

Kommunales Integrationszentrum

Eine weitere Aufgabe des KI sei es, so Partmann, die Integrationsarbeit vor Ort und deren Akteure sichtbar zu machen und ein großes Netzwerk zu schaffen.

Der Runde Tisch in Bad Berleburg sei da ein gutes Beispiel, von dem auch andere Kommunen im Kreis lernen könnten.

Chancen verbessern

Das KI versteht sich als eine Art Dienstleister, um die Lebenslagen und Zukunftschancen von Menschen mit Migrationshintergrund vor Ort zu verbessern – etwa durch Fortbildungen für eben diese Zielgruppe, aber auch für die Lehrer in den Schulen. „Da greifen wir gerne auf Sie zurück“, bedankte sich Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann bei KI-Leiterin Yvonne Partmann. Erstmals am Tisch begrüßte Fuhrmann auch Marko Schwartz, neuer Geschäftsführer der drei Helios-Reha-Kliniken.