Beddelhausen. .

Mit Pils, dunklem Märzen, Weizenbier und Hartmut Böhls Sauerland Musikanten hat die Braugemeinschaft Edertal ihr Spritzfest gefeiert. Wer glaubte, dass Mario Möldner, Ingo Saßmannshausen und Steffen Gerhard diese feuchtfröhliche Party im Bereich der Braustätte aufziehen, sah sich getäuscht.

Brautechnik hin zur Straße

Ihr umgerüstetes Feuerwehrfahrzeug parkte innerhalb der Bebauung, also unterhalb der Hauptstraße – und das aus zwei guten Gründen: „In der Brauerei ist es platzmäßig schon zu eng. Deswegen haben wir hier das Grundstück erworben“, erklärt Mario Möldner die neuen Pläne der dreiköpfigen Braugemeinschaft. Das folgende Vorhaben ist übrigens erneut keine Schnapsidee und ist auch nicht in einer Bierlaune entstanden. Im nächsten Frühjahr, wenn sich hoffentlich der Wittgensteiner Frost früh aus dem Boden verabschiedet hat, wird ein eingeschossiger Bau mit einer Nutzfläche von 300 Quadratmetern errichtet. Zur Straße hin wird die Brautechnik ihr Domizil bekommen, aber für Wanderer, Fahrradfahrer und Pilsfreunde dürfte der Trakt zur Eder und dem dazugehörigen Radweg wesentlich interessanter sein. Dort entsteht ein Brauhaus mit einem vorgelagerten Biergarten. Dann braut sich aber richtig was zusammen.

Und jetzt wird es noch interessanter: Mario Möldner ist Ingenieur, Ingo Saßmannshausen gelernter Braumeister, und Steffen Gerhardt ist ebenfalls Ingenieuer.

Genossen stehen im Berufsleben

Der Neubau wird nicht primär durch Fremdfirmen erstellt. Nach dem Motto: „Einem Ingeniör ist nichts zu schwör“, soll selbst Hand angelegt werden, und dabei zeigt Mario Möldner auf sein angrenzendes Haus. Das habe ich auch selbst gemauert“, macht das Allroundtalent deutlich.

Obwohl alle drei Genossen voll im Berufsleben stehen, soll schon am 3. Oktober nächsten Jahres die neue Braustätte mit einem Frühschoppen eingeweiht werden. Die entsprechenden Bauanträge sind gestellt. Die Premiere in den Ederauen wird mit hoher Wahrscheinlichkeit von den Sauerland Musikanten umrahmt werden, schon jetzt gelten sie in Beddelhausen als die „Brauereikapelle“.

Dann wird auch wohl wieder das Feuerwehrauto aus der Garage geholt. Das umgerüstete Unikat könnte in Deutschland möglicherweise wohl einmalig sein. Der linke Teil beherbergt eine Zapfstation mit 200 Liter Gerstensaft. Auf der rechten Seite eine voll einsatzfähige Feuerlöschtechnik installiert, deshalb bieten Ingo Saßmannshausen, Steffen Gerhard und Mario Möldner den roten Blitz auch für so genannte Spritzfeste in der Region an. Dann haben auch die Kleinen ihren Spaß.

Rein theoretisch könnte der so genannte „Durstlöschzug“ auch bei echten Bränden eingesetzt werden, vorausgesetzt, die Einsatzkräfte verwechseln die Seiten nicht.