Bad Berleburg/Aue. Für den 1. Beigeordneten Jürgen Weber gehören sie zu den „dunkelsten Kapiteln“ im Verhältnis von Stadt Bad Berleburg und Deutscher Bahn AG.
Für den 1. Beigeordneten Jürgen Weber gehören sie zu den „dunkelsten Kapiteln“ im Verhältnis von Stadt Bad Berleburg und Deutscher Bahn AG. Gemeint hat er den Planungsstand zum Ausbau der Bundesstraße 480 zwischen Raumland und der Kernstadt, den Bahnübergang „Zum Heilbach“ in Aue und den Bahnübergang in der Bismarckstraße, die jetzt Thema in der Sitzung des Bad Berleburger Bauausschusses waren.
„Wir haben Probleme, mit der Bahn überhaupt weiter zu kommen“, schildert der Verwaltungsmann seine Erfahrungen mit dem Konzern und seinen vielen Unterteilungen und Zuständigkeiten.
Viel Zeit für eine Brücke
Zur Bundesstraße 480: Hier haben sich der Landesbetrieb Straßen.NRW und die DB-Netz AG ja bereits vor vielen Jahren darauf geeinigt, dass die Eisenbahnbrücke erneuert und dabei die Straße verbreitert werden soll. Inzwischen ist klar, dass die bestehende Eisenbahnbrücke ohne einen Stützpfeiler in der Mitte erneuert werden muss. Der bestehende Pfeiler ist marode. Dadurch wäre auch Platz für den lange erhofften Radweg entlang der B 480. Das Problem besteht nun in der Frage der Finanzierung des Brücken-Neubaus. Hierzu sind Grundlagenplanungen der Bahn erforderlich, die ein Jahr dauern werden. Das dann erforderliche Planfeststellungsverfahren wird weitere zwei Jahre Zeit erfordern. Außerdem müssen sich der Landesbetrieb Straßen.NRW und die Bahn noch über die Sicherstellung der Finanzierung einigen. Das erfolgt nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz und erfordert weitere gemeinsame Planungen. Für Jürgen Weber und die Verwaltung ist damit klar: „Die Durchführung der Maßnahme wird sich damit nach Einschätzung der Stadt auf unbestimmte Zeit verzögern.“
Verzögerungen auch in Aue
Mit erheblichen Verzögerungen rechnet die Stadt auch bei der Beseitigung der Mängel am Bahnübergang „Zum Heilbach“ in Aue. Laut Bahn sei das bisherige Planungsbüro nicht mehr tätig und ein neues beauftragt, erläuterte Jürgen Weber den Sachstand. Um den Bahnübergang zum Auer Industriegebiet trotz seiner aufwändigen, aber falschen Sanierung wieder für Lastwagen passierbar zu machen, ist die parallel verlaufende Landstraße 553 abzusenken und das Gleis der Rothaarbahn anzuheben.
Darin sind sich DB-Netz AG und Stadt einig. Die Bahn habe zugesagt, sich um eine schnellstmögliche Umsetzung zu kümmern und das auch entsprechend in einer Pressemitteilung kund zu tun. „Wir warten täglich darauf“, konnte sich Weber einen ironischen Kommentar nicht verkneifen.
Da aber die Bahn von der Notwendigkeit eines weiteren Planfeststellungsverfahrens ausgeht, sind weitere Abstimmungsgespräche mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW und der Stadt notwendig, um technische Einzelheiten und Finanzierung sicherzustellen.
DB ist verantwortlich
Vor diesem Hintergrund machte Weber im Namen der Stadt unmissverständlich klar: „Alle bisherigen Verzögerungen sind ausschließlich der DB AG bzw. dem von dort beauftragten Planungsbüro anzulasten. Die Kommunikation mit der DB AG ist generell suboptimal. Versuche, z.B. die offensichtlich notwendigen Ampeln auf dem Gehweg beseitigen zu lassen, verlaufen immer wieder im Sand. Nach hausinterner Einschätzung kann die Maßnahme frühestens 2015 umgesetzt werden.“