Bad Berleburg. . Mit einer erhofften Richtungsentscheidung endete das vierte Werkstattgespräch über Gestaltungsmöglichkeiten auf dem Bad Berleburger Goetheplatz. Nur ist diese Entscheidung nicht so ausgefallen, wie es Bürgermeister Bernd Fuhrmann, Stadtplaner Wolfgang Acker-Marx und auch die Mitarbeiter des Planungsbüros Pesch & Partner aus Herdecke erhofft haben

Mit einer erhofften Richtungsentscheidung endete das vierte Werkstattgespräch über Gestaltungsmöglichkeiten auf dem Bad Berleburger Goetheplatz. Nur ist diese Entscheidung nicht so ausgefallen, wie es Bürgermeister Bernd Fuhrmann, Stadtplaner Wolfgang Acker-Marx und auch die Mitarbeiter des Planungsbüros Pesch & Partner aus Herdecke erhofft haben.

In einem bislang einmaligen Umkehrungsprozess hatte die Stadt Bad Berleburg die Anlieger von Goetheplatz, Parkstraße und Schloßstraße sowie auch alle interessierten Bürger eingeladen, sich an einer Ideenwerkstatt für die Neugestaltung dieses stadtbildprägenden Ortes zu beteiligen. Drei Mal waren die Menschen zu Werkstattgesprächen zusammengekommen. Sie hatten über ein Jahr lang Ideen gewälzt, wie der Verkehr besser geführt, die Aufenthaltsqualität sowie auch die gastronomische und private Nutzung verbessert werden könnten – alles barrierefrei und mit Rücksicht auf Grüngestaltung und historische Bedeutung.

Wichtig für Kostenrechnung

All die gesammelten, überdachten und immer wieder abgestimmten Grundsätze haben die Planer Dipl.-Ing. Horst Schönweitz und Dipl.-Ing. Ina Schauer zu zwei Varianten verdichtet und am Dienstagabend im voll gefüllten, allerdings kleinen Gruppenraum des Bürgerhauses erneut vorgestellt. Ziel war es laut Wolfgang Acker-Marx, eine Mehrheit für einen Planentwurf zu finden, mit dem man dann auch zu den Entscheider in den Denkmalämtern und bei der Bezirksregierung gehen könnte. Dort fällt letztlich die Entscheidung, wie hoch eine Fördersumme für die Baumaßnahme aus beispielsweise den Töpfen für Regionaleprojekte ist. Erst dann, so betonten Acker-Marx und Fuhrmann immer wieder, könne auch über die anteiligen Umlagekosten für die Anlieger gesprochen werden.

Doch mit Aleksandar Bikar, Volkmar Schruttke Wolfgang Lückel sowie Hans Böhl und UWG-Stadtrat Ulrich Seibel gab es eine Fraktion von Anwohnern und Bürgern, die eben vor jedweder Planung gerne wüssten, was der Spaß sie oder die Bürger insgesamt kosten könnte. Auch Acker-Marx Beteuerungen, „dass nichts über ihre Köpfe hinweg entschieden wird“, besänftigte die Frager nicht. Unterstützt wurden diese Kritiker auch von Michael Schneider, der sich gegen ein „Luxusobjekt“ aussprach, wenn zeitgleich nur wenige Meter entfernt in der Hochstraße und an anderen Stellen die Infrastruktur zusehends verfalle.

Für weitere heiße Diskussionen sorgte Herman Matthes, der sich mit anderen „Nicht-Anliegern“ für den Erhalt der Bäume wie überhaupt für den Erhalt des Platzes in seiner jetzigen Form einsetzt.

Arbeit soll nicht für die Katz’ sein

Das aber stößt auch auf Widerspruch. So machte Birgit Neusesser deutlich, dass es nicht sein könne, dass man sich in drei Werkstattgesprächen konstruktiv mit der Neugestaltung auseinandergesetzt habe und diese Arbeit nun für die Katz’ gewesen sein solle. Am Ende konnten die Anwesenden über zwei sehr ähnliche Neugestaltungs-Varianten abstimmen, wobei neun Anwesende für Variante eins, zehn für Nummer zwei und immerhin elf gegen eine Neugestaltung stimmten. Es gibt also kein eindeutiges Votum und somit vorerst auch keinen konsensfähigen Planentwurf, mit dem auch die Anliegerkosten ermittelt werden könnten. Das hatten sich Stadt und Planer anders erhofft.